Saturday, January 22, 2022

REVIEW REXUL "EREBUS...VIRTUOSUS...ALPHA"

Rexul aus Gummersbach im schönen Bergischen Land veröffentlichten dieser Tage (genau genommen schon vor zwei Monaten) ihr Debütalbum auf FDA Records, Deutschlands wohl profiliertestem Death Metal Label. Die beiden Bandmitglieder S. Milizia und B. Oprea waren vorher schon (zeitweise) bei Diabolical Imperium tätig, die zwei Alben veröffentlichten und zwischen 1993 und 2015 tätig waren. Gerade dieser Vorgeschichte ist vielleicht auch geschuldet, dass sich Rexul erst gar nicht mit einem Demo oder einer EP als erstem Lebenszeichen begnügten, sondern direkt mit einem kompletten Album in den Fokus der Öffentlichkeit treten.  

Zugegebenermaßen habe ich mit Diabolical Imperium nie wirklich beschäftigt, klar tauchte der Name gerade hier in der Region immer mal wieder auf Flyern auf. Das letzte Album dieser Band "The sacred lie" hatte ich mir damals auf Youtube zu Gemüte geführt und in eine ähnliche musikalische Richtung geht es auch bei Rexul, nämlich aggressiver Death Metal der amerikanischen Spielart, einen ersten Hinweis liefern schon die Acheron- und Morbid Angel-Shirts im Booklet.

Wichtig ist mir zu betonen, dass Rexul nichtsdestotrotz ihren eigenen Weg gehen. Auch wenn der amerikanische Death Metal ihre hauptsächliche Inspirationsquelle zu sein scheint, fällt mir jetzt auf Anhieb keine Band ein, die man quasi 1:1 mit Rexul vergleichen könnte. Das gesamte Album überzeugt mit einer gewissen Vielschichtigkeit und Tiefe, die jedoch nicht direkt beim ersten Hören offensichtlich wird. Deswegen sollte man sich Zeit für dieses Album nehmen und nicht den Fehler begehen, kurz bei Youtube nebenher reinzuhören, denn dann besteht die Gefahr, dass der eine oder andere Song bei diesem kurzen oberflächlichen Eindruck als relativ unspektakulär erscheinen mag. Ich hoffe wirklich, dass Rexul nicht an der heutzutage durch soziale Medien bedingten verkürzten Aufmerksamkeitsspanne vieler Hörer scheitern werden. Immer wieder gibt es beispielsweise an der einen oder anderen Stelle einen überraschenden melodischen Gitarrenpart. Besonders hervorheben möchte ich auch die stimmungsvollen und teilweise melancholischen Intros, die eben tatsächlich alles andere als Standard sind, diese stehen eigenständig und würden auch aus dem Albumkontext herausgelöst Sinn machen. Hier knüpfen wir wieder bei den bereits genannten Acheron und Morbid Angel an, die ja auch oftmals sehr stimmungsvolle Intros bzw. Outros kreierten. Man merkt bei diesem Album einfach, dass hier gestanden Musiker am Werk sind, die schon einiges an Erfahrung haben, ihre Instrumente beherrschen und ein gut durchdachtes Werk veröffentlicht haben, das mit der perfekten Mischung aus Aggressivität und Melodie überzeugen kann. Das passende Artwork wird auf der im März erscheinenden LP noch sehr viel besser zur Geltung kommen. Mir bleibt nur übrig, der Band alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg zu wünschen. Weiteres im bald hier erscheinenden Interview mit der Band!