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Wednesday, October 5, 2022

INTERVIEW DESASTER / WANDERN MIT INFERNAL

Nachdem ich bereits letztes Jahr ein Interview mit Desaster im Vorfeld zur Veröffentlichung von "Churches without saints" geführt hatte (siehe hier), kam mir eines Tages die Idee, anzufragen, ob Interesse bestände, gemeinsam einen Teil der wichtigsten Orte und Plätze der Bandgeschichte vorzustellen. Zum einen ist Koblenz nur eine Autostunde von mir entfernt, zum anderen mag ich die Region dort sehr, gerade auch die oftmals wildromantische Gegend an Rhein und Mosel mit ihren zahllosen Burgen und Ruinen, die dort zahlreich seit Jahrhunderten mutig dem Verfall trotzen und uns zumindest einen kleinen "Touch of medieval darkness" spüren lassen. Zum Wandern, Motorradfahren und auch Fahrradfahren kann ich diese Region nur wärmstens empfehlen! Genauer gesagt schwebte mir ein gemeinsamer Besuch dieser Plätze vor. Als Infernal sich dann meldete und von dieser Idee begeistert war, nahm das Ganze langsam konkrete Formen an. Nachdem wir als Treffpunkt einen Mitfahrerparkplatz im Nirgendwo bei Ochtendung ausgemacht hatten, und ich noch den einen oder anderen Desaster-Artikel erwarb - was sicherlich sonderbar aussah, wenn dort irgendwelche Päckchen gegen Bares den Besitzer wechseln, ein übereifriger Drogenfahnder hätte hier bestimmt seine Chance gewittert - konnte es auch schon losgehen. Kurzum stieg ich in Infernals Auto um und wir fuhren einige Minuten, um von dort aus zur Burg Wernerseck zu gehen.

Saturday, March 27, 2021

INTERVIEW DESASTER (DEUTSCH)

Desaster aus Koblenz sind seit gefühlten Äonen eine Institution im Black und Thrash Metal sowie zumindest jedem halbwegs informierten Underground-Kenner ein Begriff, und das wohl mittlerweile weltweit. Nichtsdestotrotz sind die Bandmitglieder immer auf dem Boden geblieben und-so habe ich und bestimmt viele andere auch den Eindruck-verstehen sich immer noch als enthusiastische Fans, die eben auch Musik machen. Diese überaus bescheidene und grundsympathische Art einer Band, die sich selbst nicht superwichtig nimmt, sollte hier doch nochmal Erwähnung finden, da es leider keine Selbstverständlichkeit ist. Wie viele bestimmt wissen, ist gerade das Musikbusiness das beste Pflaster für Narzissten und Egomanen-in meiner jahrelangen Erfahrung musste ich leider die Erfahrung machen, dass es Bands und Musiker gibt, deren Arroganz auf nur einem Bruchteil des Erfolgs einer Band wie Desaster beruht. Diese überaus sympathische Art spiegelt sich auch in den Aussagen von Gitarristen Markus „Infernal“ Kuschke wieder. Wir sprachen über das bald kommende neue Album „Churches without Saints“, das  sich gerade in der Mache befindliche Buchprojekt über die Band und gruselig-lustige Anekdoten aus den goldenen Black Metal 90ern.

Wie sieht es bei Euch im Moment aus, wie ist die Stimmung ? Viele Gigs mussten ja ausfallen bzw. verschoben werden, wann hofft Ihr wieder spielen zu können ? Und was macht das neue Album, wie weit ist da der Prozess bisher ?

Natürlich sind wir heiß darauf, endlich wieder live spielen zu können! Der letzte Gig war im März des letzten Jahres am 6. März in Schweden! Ich denke, vor Mitte des Jahres wird live wohl nichts passieren. Trotzdem ist die Stimmung gut bei uns. Wir sind ja (zum Glück in der jetzigen Krise) keine professionelle Band, sondern haben alle unsere regulären Jobs, die auch mit ein paar Einschränkungen (Odin musste Kurzarbeit machen, aber das kriegt so´n nordischer Gott auch locker weggesteckt!) mehr oder weniger normal weiter gingen. Leid tun mir da echt alle in der Veranstaltungsbranche, deren Existenzen jetzt bedroht sind, da ist echt jetzt und in der nächsten Zeit Solidarität gefragt. Deshalb: wenn das nächste Desaster-Album im Juni rauskommt, kauft lieber die Alben der Kollegen, die das hauptberuflich machen! Ja, das neue Dingen ist fix und fertig, wird "Churches without saints" heißen. 

INTERVIEW DESASTER (ENGLISH)

Desaster from Koblenz have been an institution in black and thrash metal for ages and are known to at least every halfway informed underground connoisseur, and probably worldwide by now. Nevertheless, the band members have always remained down to earth and-as I and I'm sure many others also have the impression-they still see themselves as enthusiastic fans who also make music. This extremely modest and basically likeable way of a band that doesn't take itself too seriously should be mentioned here again, because unfortunately it's not a matter of course. As many people know, the music business is the best place for narcissists and egomaniacs-in my years of experience, I have unfortunately had to learn that there are bands and musicians whose arrogance is based on only a fraction of the success of a band like Desaster. This extremely likeable nature is also reflected in the statements of guitarist Markus "Infernal" Kuschke. We talked about the upcoming new album "Churches without Saints", the book project about the band that is currently in the making and creepy funny anecdotes from the golden Black Metal 90s.

What is the situation like at the moment, how is the mood? Many gigs had to be cancelled or postponed, when do you hope to play again ? And how is the new album coming along, how far is the process ?

Of course we are really looking forward to playing live again! The last gig was in March last year on the 6th of March in Sweden! I don't think anything will happen live before the middle of the year. Nevertheless, the mood is good. We are not a professional band (fortunately in the current crisis), but we all have our regular jobs, which went on more or less normally with a few restrictions (Odin had to work reduced hours, but a Nordic god like him can easily cope with that). I really feel sorry for everyone in the event industry whose livelihoods are now threatened, solidarity is really needed now and in the near future. Therefore, when the next Desaster album comes out in June, you'd better buy the albums of the colleagues who do this full-time! Yes, the new thing is ready and will be called "Churches without saints".