Wednesday, October 5, 2022

INTERVIEW DESASTER / WANDERN MIT INFERNAL

Nachdem ich bereits letztes Jahr ein Interview mit Desaster im Vorfeld zur Veröffentlichung von "Churches without saints" geführt hatte (siehe hier), kam mir eines Tages die Idee, anzufragen, ob Interesse bestände, gemeinsam einen Teil der wichtigsten Orte und Plätze der Bandgeschichte vorzustellen. Zum einen ist Koblenz nur eine Autostunde von mir entfernt, zum anderen mag ich die Region dort sehr, gerade auch die oftmals wildromantische Gegend an Rhein und Mosel mit ihren zahllosen Burgen und Ruinen, die dort zahlreich seit Jahrhunderten mutig dem Verfall trotzen und uns zumindest einen kleinen "Touch of medieval darkness" spüren lassen. Zum Wandern, Motorradfahren und auch Fahrradfahren kann ich diese Region nur wärmstens empfehlen! Genauer gesagt schwebte mir ein gemeinsamer Besuch dieser Plätze vor. Als Infernal sich dann meldete und von dieser Idee begeistert war, nahm das Ganze langsam konkrete Formen an. Nachdem wir als Treffpunkt einen Mitfahrerparkplatz im Nirgendwo bei Ochtendung ausgemacht hatten, und ich noch den einen oder anderen Desaster-Artikel erwarb - was sicherlich sonderbar aussah, wenn dort irgendwelche Päckchen gegen Bares den Besitzer wechseln, ein übereifriger Drogenfahnder hätte hier bestimmt seine Chance gewittert - konnte es auch schon losgehen. Kurzum stieg ich in Infernals Auto um und wir fuhren einige Minuten, um von dort aus zur Burg Wernerseck zu gehen.

Wo sind wir denn jetzt hier gelandet?  

Da vorne ist ein Steinbruch. Ich hoffe, die sprengen heute nicht. Das ist hier ja eine vulkanische Gegend, Basalt und sowas bauen die hier ab.

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"Und schon bei den Aufnahmen dachte ich, oh, das hört sich schon so modern an. Kurzum: Wäre der Mille nicht so nett gewesen, hätten wir das wieder rausgeschnitten. So haben wir halt gesagt, okay, lassen wir das drauf."

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Ich habe gerade noch Kreator gehört, da frage ich mal spontan, wie kam es damals dazu, dass Mille bei Euch mal Gastgesang auf der "Divine blasphemies" beigesteuert hat? Hast Du heute noch Kontakt zu ihm?

Nein, das war mehr eine einmalige Sache, die Leute hat aber sowieso fast immer nur unser damaliger Drummer, der Husky (Tormentor) angeschleppt. Der war da immer sehr umtriebig und hat überall Kontakte geknüpft. Der ist ja auch jetzt in diesem Business drin bei Continental Tour Management. Meines war das nie so, ich bin nicht so der Fanboy. Das war ja damals auch noch nicht so mit Files Hin- und Herschicken und so, damals kam man noch persönlich. Der Mille kam dann mit dem Götz Kühnemund vom Rock Hard Magazin ( heute Deaf Forever) vorbei, und da die wohl kein Auto hatten, haben die sich extra einen Mietwagen geliehen. Dann hatte der Mille seinen Part eingesungen, und wir haben uns voll gefreut und bedankt und wollten ihm natürlich Geld geben. Mille sagte aber nur: "Quatsch, Jungs, braucht ihr nicht, ich freu' mich voll, dass ich eingeladen worden bin". Voll der nette Typ. Und ich habe dem Mille immer gefragt, ob er noch so singen kann wie auf der „Endless Pain“ oder der „Pleasure to Kill". Milles Antwort: "Ja klar, kann ich das!"

Mir waren damals die letzten Kreator-Platten zu neumodisch gewesen. Das haben damals viele Bands gemacht, sich so in Richtung Hardcore oder Nu Metal entwickelt, Slayer ja auch mal.

Ja, vor allem bei der „Diabolus in Musica“ oder „God hates us all“.

Ja, sogar der Angelripper oder der Schmier haben mal so gesungen, Und ich habe den Mille immer drauf angestoßen, dass er das so wie früher singen soll und Mille immer: ja, kein Problem. Und schon bei den Aufnahmen dachte ich, oh, das hört sich schon so modern an. Kurzum: Wäre der Mille nicht so nett gewesen, hätten wir das wieder rausgeschnitten. So haben wir halt gesagt, okay, lassen wir das drauf.

Aber eine Genehmigung brauchte der Mille damals nicht von der Plattenfirma?

Nein, das war damals nicht so, ganz unkompliziert. Heute würdest du wahrscheinlich "permission by Nuclear Blast" oder so benötigen.

Du und der Bassist wohnen hier, aber die anderen zwei nicht, euer Sänger wohnt in Prüm, das sind ja auch ungefähr 100 Kilometer Fahrstrecke von hier aus. 

Der Schlagzeuger, der Hont, wohnt noch hinter Prüm an der luxemburgischen Grenze, das sind 1,5 Stunden Fahrzeit. Wir treffen uns einmal im Monat im Proberaum, das reicht dann erstmal, und feiern, trinken, grillen und pennen dann alle da. Da können wir nachher auch mal hinfahren.

Wie sieht euer Proberaum aus? Poster sind Standard, aber ich war mal bei einer Band, die hatte auch einen Fernseher drin und oder eine Bar.

Ja, das haben wir auch. Wir verbringen da auch viel Zeit, ich bin da auch mal alleine. Gerade wenn ich auch mal Ruhe vor meiner Frau benötige, haha. Der liegt sehr ländlich, da gibt‘s ein paar Proberäume auf einem Bauernhof.

Wo wir gerade sind beim Thema -als was bezeichnet man sich hier denn so? Da wo ich herkomme ist man Rheinländer. Hier laufen die Eifel, der Westerwald, Taunus und Hunsrück zusammen. Gibt's hier trotzdem so eine kompakte Bezeichnung für das Gebiet?

Also, ich bin Koblenzer ( spricht das "Kowelenzer" aus), so sagen wir hier.

Ich war mir nie so sicher, ist das hier geographisch noch bzw. schon Eifel?

Rhein und Mosel teilen das so auf und hier sind wir geographisch schon in der Eifel. Da lachen zwar unsere zwei Eifeler, der Hont und Sataniac drüber, die leben ja in der Schneeeifel, der sogenannten Schneifel, aber wir sagen hier auch schon Eifel, quasi Voreifel.

Apropos Heimat, Du hast gesagt, du bist hier geboren und aufgewachsen, hast du mal überlegt wegzuziehen? Wäre das eine Option für dich gewesen?

Nein, ich bin da sehr heimatverbunden, ich bin auch immer mal gerne woanders, aber komme dann auch immer unheimlich gerne wieder zurück, da war noch nie die Überlegung wegzugehen.

Hier ist ja auch alles sehr ruhig und ländlich. In Koblenz in der Stadt zu leben , wäre das was oder wäre dir das zu hektisch?

Nein, das wäre nichts. Als junger Kerl vielleicht, aber heutzutage auf keinen Fall. Ich wohne in einem Kaff mit 1000 Einwohnern, da kennt jeder jeden, freitags trifft man sich in der Dorfkneipe und das ist schon eher mein Ding. Koblenz, die Soldaten- und Beamtenstadt, ist schon toll, aber wohnen wollte ich da nicht.

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"Und dann kommt auch manchmal der Bürgermeister vorbei, wenn der besoffen ist und will ein zweites Wacken in Lonnig aufziehen!"

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Wissen die anderen Dorfbewohner auch, was du musikalisch so machst?

Ja, das wissen die. Sogar eine Moontowers-CD (Infernals andere Band) ist in der Kneipe vorhanden, die läuft da manchmal, Desaster wäre da aber eindeutig zu heftig. Gerade für die älteren Herrschaften, die dann da sind, die würden nachher noch einen Herzkasper kriegen. Und der Wirt sagt auch immer, komm, wir machen mal hier ein Open-Air-Konzert in meinem Hof, und dann kommt auch manchmal der Bürgermeister vorbei, wenn der besoffen ist und will ein zweites Wacken in Lonnig aufziehen, da möchte der dann Moontowers und Desaster spielen lassen. Dann sag ich immer, ja, nach spätestens zehn Minuten ist dann vom Dorf keiner mehr da.

Was die Verwurzelung vor Ort betrifft: Über euren Sänger war doch mal ein Artikel im Trierischen Volksfreund, wo sogar der CDU - Bürgermeister sich so wohlwollend über ihn äußerte. Da ging es auch seinen Beruf, und dass er so ein vorbildlicher Mitarbeiter sei.

Ja richtig.

Apropos Beruf, du bist doch Sozialpädagoge, oder?

Ja, genau.

Ich übrigens auch. Aber was mich mal interessieren würde, heute googlen die Leute ja immer gleich alle Namen. Hattest Du beruflich mal Probleme oder gab es Irritationen von Vorgesetzten, Kollegen oder Klienten, wenn die so gesehen haben, was du musikalisch so machst, die Musik, aber gerade die Bilder und Cover wirken auf Außenstehende ja bestimmt oft erschreckend oder befremdlich.

Also nicht wissentlich. Wenn ich dann mal Vorstellungsgespräche hatte, haben die bestimmt auch mal geschaut, was die im Netz so über mich finden und bestimmt hat sich einer mal was gedacht, den einen oder anderen Job habe ich dann auch nicht bekommen, keine Ahnung ob das dann damit zusammenhing. Aber direkt hat mir noch nie jemand was gesagt oder nachgefragt. Selbst mein Chef, der ist Blues Fan, der sagte dann, muss ich mir mal anhören, deine Musik, und dann kam der eine Woche später an und sagte, boah, das ist aber heftig. Das gefällt mir jetzt nicht so gut. (Kuschke muss lachen)

Das war wahrscheinlich noch diplomatisch ausgedrückt, haha.

Einer hatte bei Wikipedia dann unsere richtigen Namen beim Desaster-Eintrag reingesetzt, das fand ich jetzt nicht so toll, aber was will man machen.

Ich glaube, das kann man heutzutage kaum verhindern, Wenn das nur einer weiß, landet das früher oder später im Netz. Und dann verbreitet sich das schnell, weil einer vom anderen abschreibt

Ja, Internet ist schon gut, brauchen wir ja auch. Aber man kann kaum noch was posten, ohne dass dann irgendwelche blöden ungefragten Kommentare abgegeben werden. Ganz schrecklich. Als wenn die Leute nur drauf warten würden, irgendjemanden ans Bein pissen zu können. Das machen die dann im stillen Kämmerlein, wenn du denen auf der Straße begegnen würdet, würden die nie was sagen.

Langsam nähern wir uns Burg Wernerseck, die durch die Bäume rechts des ansteigenden Pfädchens zu sehen ist.

Hier an Burg Wernerseck habt ihr ja auch Fotos gemacht, für welches Release war das nochmal?

Och, da waren wir unzählige Male, bei dem ersten Demo, 1993 war das, da waren wir zur Fotosession hier und dann waren wir nochmal da, bei einer Split mit Pentacle.

Wir gehen an einem Fluss vorbei. Infernal uriniert ungeniert in das Flüsschen, wir können alle nur hoffen, das sich hier keine Umweltkatastrophe mit massenhaftem Fischsterben wie vor kurzem bei der Oder anbahnt!

Das ist die Nette übrigens.

Ach, da gibt es doch auch den Nette-Schiefer-Wanderweg.

Genau, der Nette-Schiefer-Weg, der ist ganz schön.

Gehst Du auch gerne wandern?

Ja, auf jeden Fall, die ganzen Traumpfädchen, so heißen die Dinger, bin ich schon fast alle gegangen

Und bei der Fotosession im Rahmen der "Divine blasphemies" oder wann kam dann die Polizei? Du hattest ja im Vorfeld so was erzählt.

Das war bei den drei Kreuzen, da kommen wir nachher noch vorbei.

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"Da standen wir alle dann in voller Montur, am Posen wie Sau, und einer muss dann die Polizei gerufen haben."

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Das ist dann quasi die Koblenzer Version des Entombed-Kreuzes nur in viel kleiner, haha.

Ja genau, in viel kleiner. Da bin ich mal vorbeigefahren und habe gedacht, da kann man doch eine super Fotosession machen, und ausgerechnet als es dann so weit war, war da eine Baustelle mit einer roten Ampel. Da standen wir alle dann in voller Montur, am Posen wie Sau, und einer muss dann die Polizei gerufen haben. Jemand dachte dann wohl wegen der Patronengurte, die haben Waffen, haha. Dann kam die Polizei, die sagten, sie hätten gehört, dass hier jemand mit Waffen herumhantieren würde. Wir sagten dann das alle Patronen leer sind und wir alle Pazifisten sind. Dann war das auch kein Problem.

Es gab ja auch gerade in den USA schon Geschichten, wo Bands aufgrund von Patronengurten im Gepäck endlos Ärger hatten.

Das ist uns nur mal in Bayern passiert. Und zwar hatten wir jemanden dabei, der nach dem Gig unseren Bus vom Parkplatz holte, der kam dann da in eine Polizeikontrolle, und die haben ihm den Gurt abgenommen, die Abschlusspatrone sah wohl so aus, als wenn da noch Pulver drin wäre. Die haben den dann zur Untersuchung eingezogen und dann musste der eine Anfrage stellen, dass ihm der Gurt dann auf eigene Kosten wieder zurückgeschickt wurde.

In Bayern ist die Polizei wohl auch immer noch was härter.

Das ist wie in Florida, wie so ein richtiger Polizeistaat. Da wurden wir mal abgeholt am Flughafen, wir wollten unbedingt was trinken, aber da darf nicht nur der Fahrer nichts trinken, sondern auch die Beifahrer dürfen nicht. Da waren wir echt angepisst, dann sagten wir, komm; machen wir den Kofferraum auf und trinken hier vor Ort und haben da ein paar Biere erst einmal auf Ex gesoffen, und das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Deswegen freuen sich viele Bands von dort auch auf die Freiheiten hierzulande.

Wir nähern uns weiter Burg Wernerseck.

Auf der Burg haben wir auch öfters die Nacht verbracht und dort gezeltet mit Schlafsack. Und dann sind wir mal einen Feldweg mit dem Auto gefahren, der Husky war auch mit, und auf einmal habe ich aufgesetzt mit dem Auto, voll beladen mit dem ganzen Bier und so. Früher konnte man da noch hochfahren, heute gibt es da eine Schranke.

Wahrscheinlich, damit so Elemente wie ihr da nicht so einfach hingelangt, haha.

Richtig, das gab immer Stress, wir hatten dann immer Knöllchen an den parkenden Autos. Aber zurück zur Story. Als ich dann aufgesetzt hatte, auf einmal ging die Tankanzeige an, habe ich mir die Spritleitung aufgerissen und im Naturschutzgebiet 30 Liter Benzin verloren. Dann haben wir mit dem Zeugs aus dem Verbandskasten die Spritleitung wieder festgemacht und meine Freundin angerufen, die ist dann mit einem Fünf-Liter Kanister gekommen und dann ging's weiter.

Apropos Burgen, hier gibt's ja an jeder Ecke eine alte Burg oder Burgruine und für Desaster ist dann ja so eine alte Burgruine prädestiniert als Konzertort. Da fand doch mal was statt auf der Festung Ehrenbreitstein, oder? Muss aber schon lange her sein, ich erinnere mich dunkel.

Das war geplant, das war immer mein Traum gewesen, sowas zu machen in einem alten Gemäuer und dann hat das nicht stattgefunden, da hat uns der Amtsschimmel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich denke mal, kurz vorher haben die sich mal schlau gemacht, was wir so machen, Konzerte haben da schon öfters stattgefunden, nur halt kein Metal. Und dann haben die uns zwei Tage vorher die Erlaubnis mit fadenscheinigen Begründungen entzogen, irgendwas mit dem Bauamt und so.

Dann mussten wir das halt wo anders hin verlegen. Das war noch ein Akt, wir haben dann einen Shuttle-Service eingerichtet, der die Leute, und das waren so um die 350, von der Festung Ehrenbreitstein zur neuen Location gebracht hat. Das war mit den Finnen Urn, Flame, mit Metal Inquisitor und natürlich mit Desaster. Wir hatten ja schon Shirts gedruckt auf denen Festung Ehrenbreitstein stand, das war natürlich blöd.

Und ihr habt ja mal auf einem Schiff gespielt.

Das war geil, da haben wir kürzlich noch drüber geredet. Im Florinsmarkt in Koblenz haben wir ja auch oft Konzerte gemacht, da kam ständig das Ordnungsamt mit dem Messgerät, die sagten, wir seien zu laut, Live-Musik ginge gar nicht.

Und einer hatte die Idee: Wisst Ihr, wo uns da Ordnungsamt nichts kann? Auf dem Wasser! Dann haben wir uns ein Schiff gechartert und dann fing das an mit der Metal Cruise. Den Namen hätten wir uns schützen bzw. patentieren lassen sollen, haha, danach fing das dann ja erst richtig an mit den großen Kreuzfahrtdingern. Sodom und Primordial haben hier auch mal auf dem Schiff gespielt.

Wie oft habt ihr das denn gemacht?

Mit Desaster zweimal. Einmal die Metal Cruise und einmal zum 20-jährigen Jubiläum. Das war auch kurz vorm Kippen. In der Branche passiert halt alles per Handschlag, ohne schriftliche Verträge. Der Kapitän kam dann ein paar Tage vorher und sagte, dass er mit einer Kaffeegesellschaft mehr als mit uns verdienen würde und sagte ab. Wir haben dann ein Schiff aus Holland geholt das doppelt oder dreifach so teuer war. Aber wir machen das ja nicht des Geldes wegen, sondern um uns und den Fans eine geile Zeit zu bereiten.

Wobei ich diese mehrtägigen Metal Cruises schrecklich finde, da ein paar Tage nur auf dem Schiff rumzuhängen, das muss ja megaöde sein.

Gerade als Black Metal-Band, da spielst du dann und die Leute gucken dir dann aus dem Swimming-Pool heraus zu, total beschissen. Wir hatten da auch schon mal ein Angebot und haben das abgelehnt.

Wacken haben wir auch eine Anfrage bekommen, haben wir auch abgelehnt. 2001 haben wir mal da gespielt, da fing das schon zum Karneval zu werden.

Ich war nur 1999 da, da habe ich mal zufällig Andy Classen von Dark Creation getroffen, ex- Bethlehem, den ich mal im AJZ Wermelskirchen vorher getroffen hatte. Der war von der damaligen Destruction-Reunion auf Wacken so angetan. Bethlehem habe ich auch geliebt.

Der Classen ist ein ganz Netter, ich mag den sehr. Und der Husky hat auch Bethlehem angeschleppt, der mochte die auch total. Und dann waren die auch mal bei uns zum Grillen. Die hatten aber schwer mit Drogen zu tun. Wir haben sogar mal mit Bethlehem ein Konzert gemacht, in deren Proberaum. Das waren Bethlehem, Occult aus Holland (pre-Legion of the damned), Inquisitor aus Holland, die auch schwer gekifft haben und wir. Und dieses Proberaum Konzert war schon grenzwertig, was da für Personen waren, z. B. der Ronald "Hellsturm" Möbus, der Bruder von Hendrik Möbus von Absurd. Wir sollten da eigentlich pennen im Proberaum, sind dann aber nachts wieder abgehauen und nach Hause gefahren. Als der Classen dann bei Bethlehem aufgehört hat ist der Kontakt zu denen auch wieder abgebrochen. Aber mit solchen Leuten hatten wir ja auch mal direkt zu tun und sehr krasse und unschöne Erfahrungen gemacht. Das war 2001, das war kein gutes Jahr für Desaster, da ist ja auch unser Sänger Occulto ausgestiegen. Wir haben da mal wieder das Desaster Metal Meeting gemacht in Mülheim Kärlich, an der Grillhütte Hümmeroth.

Das ist da, wo das erste Desaster-Konzert überhaupt stattfand, oder?

Genau. Damals ist Gott und die Welt immer zum Dynamo Festival nach Eindhoven gefahren, das war ja damals riesig. Das wurde auch immer kommerzieller. Und wir wollten dem was entgegensetzten und was Eigenes machen. Da haben auch mal Impiety aus Singapur und Unpure aus Schweden gespielt.

Cool, Unpure. "Coldland" war super. Ich glaube, die kennt heute kaum noch jemand.

Im Florinsmarkt haben Unpure auch mal gespielt. Da haben dann Watain als Vorband gespielt. Der Sänger Erik war noch voll angepisst weil alle Unpure sehen wollten und bei Watain die meisten an der Theke standen. Dann bezog er sich ständig auf den Namen der Hellbangers : "Where is the hellbanging, I can't see anyone banging", haha.

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"Dann dachte ich schon, hach, das habe ich mit meiner sozialpädagogischen Kompetenz echt gut gemacht."

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Naja, und bei diesen Grillhüttenpartys, die haben wir fünf Jahre hintereinander gemacht, tauchten da im Jahr 2001 leider so komische Leute auf. Die ließen am Lagerfeuer dann so komische Sprüche ab um vier Uhr morgens, und dann kam irgendwer zu mir und sagte: Kuschke, mach mal was, das sind so komische Nazitypen. Dann bin ich da rausgegangen und hab denen gesagt, dass wir hier so einen Scheiß nicht haben wollen und die sind dann auch gegangen. Dann dachte ich schon, hach, das habe ich mit meiner sozialpädagogischen Kompetenz echt gut gemacht.

Ich ahne schon was jetzt kommt-die kamen zurück?

Dann kamen die wieder mit einer Machete (!) in der Hand und einer hatte eine Knarre (!) in der Hand. Ich dachte nur, ach du Scheiße, da hatte der schon angefangen zu zielen, und zwar auf denjenigen, mit dem die vorher am Lagerfeuer diskutiert hatten. Das war ein Kumpel von uns, zu dem gibt es auch noch andere Storys.

Woher kamen diese Typen denn überhaupt?

Die kamen da aus der Ecke Oberhausen. Und der Typ zielte dann auf unseren Kumpel, der hatte auch Rastas, da hatten die Typen ja auch direkt ein Feindbild.

Heute sind Typen mit solchen Haaren übrigens auch Feindbild von bestimmten Linken, die den ersten Preis im hyper-politisch korrekten Verhalten gewinnen wollen, sich aber damit nur zum Affen machen und jeder nur mit dem Kopf schüttelt , Stichwort kulturelle Aneignung, sehr paradox heutzutage.

Stimmt, da gab es doch mal ein Konzertverbot für jemanden mit Dreadlocks, der durfte dann nicht mehr auftreten.

Ja, total bescheuert, gabs schon öfters, glaube ich.

Der Typ kam dann wie gesagt mit gezückter Waffe auf uns zu und wir dachten, das wäre eine Gasknarre. Dann hat der geschossen, wir haben uns ins Gebüsch geschmissen und Deckung gesucht, dann sind die aber schon abgehauen. Dann haben wir geschaut, ist jemand verletzt, hat jemand Gas abbekommen? Auf einmal hören wir aus einem Busch ein Gewimmer, wir dachten jemand hätte eine Gasladung ins Gesicht bekommen, und haben den Krankenwagen gerufen. Ein paar Minuten später waren ein paar Polizeiautos da, die Polizisten hatten alle Maschinenpistolen in der Hand. Das war halt doch eine Schusswunde, der hatte eine echte scharfe Waffe benutzt und der Rettungswagen hat dann natürlich sofort die Polizei gerufen.

Und haben die dann den Täter gefunden?

Ja, die haben dann den Täter gefunden, dann war der noch in Koblenz in Untersuchungshaft, zusammen mit unserem jetzigen Booker, dem Roman Hödel von District 19, die waren in derselben Zelle. Die Polizei hat halt ganz präventiv auch ein paar von uns mitgenommen, weil denen nicht ganz klar war, wer Täter oder Opfer war. Ich musste als Veranstalter auch bis morgens dort sein und meine Aussagen tätigen. Der Typ, der da rumschoss, erhielt wohl eine Bewährungsstrafe, nachdem er ein halbes Jahr in Untersuchungshaft gewesen war. Für mich sah das so aus, als wenn der ganz klar auf sein Opfer gezielt hatte. Aber es gab dann verschiedene Aussagen, und der war besoffen und dann wurde wohl die Untersuchungshaft angerechnet, so dass der auf Bewährung rauskam. Nachher hat der Typ sich im Internet wohl noch damit gebrüstet.

Das Opfer hat knapp überlebt, die Kugel ist wohl kurz vor dem Herzen steckengeblieben. Das war echt knapp. Und der hat immer so ein Pech. Mir waren auch mal hier oben auf der Burg ordentlich trinken, und dann ist der hier rumgelaufen und von der Burgmauer runtergefallen und hat sich ein Bein gebrochen. Der war auch mal bei einem Kumpel, der so ein Waffensammler war, der hatte für ein Gewehr auch ein Bajonett, das lag auf dem Sofa rum. Dann haben die Musik gehört und sind dabei ordentlich abgegangen und er ist dann irgendwann aufs Sofa gesprungen und hatte das Bajonett dann plötzlich irgendwo in sich stecken.

Wir sind mittlerweile an Burg Wernerseck angekommen. Ein schöner Blick ins weite Land eröffnet sich.

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"Die Burg heißt ja Wernerseck, mein Vater hieß Werner, der hat mir dann immer erzählt, das wäre seine eigene Burg und ich würde die mal erben. Das fand ich natürlich super, haha!"

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Würdest Du sagen, dass diese Umgebung, die vielen Burgen an Rhein und Mosel euch oder gerade dich beeinflusst haben bei der Musik, gerade bei diesen mittelalterlich anmutenden Melodien?

Das glaube ich schon, schon als kleines Kind war ich hier. Die Burg heißt ja Wernerseck, mein Vater hieß Werner, der hat mir dann immer erzählt, das wäre seine eigene Burg und ich würde die mal erben. Das fand ich natürlich super, haha! Dann wollte ich immer wieder hierhin, das ist halt ein super Abenteuerspielplatz für ein Kind. Und als ich in der Grundschule war, da gab es gerade den neu gegründeten Kreis Mayen-Koblenz, da haben wir eine Landkarte gekriegt, da waren alle Burgen von hier eingezeichnet. Ich sagte dann zu meinem Vater hier, dass es hier ja noch mehr Burgen gibt und ich die alle sehen möchte! Tatsächlich hat mich mein Vater dann jeden Sonntag mitgenommen zu einer Burg in der Umgebung. Seitdem habe ich so einen Burgen - Sammelfetisch entwickelt. Meine Lieblingsburg war als Kind immer in einem Buch von Enyd Blyton, die hat ja nicht nur fünf Freunde geschrieben, sondern auch die Abenteuerserie "Die Burg der Abenteuer". 

Als wir dann damals an die Öffentlichkeit getreten sind 1993, da haben wir schon gedacht, so eine Burg als Location für Fotos ist gut, auf dem zweiten Demo war ja auch auf dem Cover eine Burg drauf, auf dem Debütalbum "A touch of medieval darkness" waren wir auf Burg Ölbrück zur Sesssion und auf dem Beiblatt sind ebenfalls Burgen abgebildet, das wurde so ein bisschen unser Markenzeichen. Und dementsprechend hatten wir auch die ein oder andere mittelalterliche Melodie eingebaut, ohne jetzt sowas wie In Extremo sein zu wollen, denn das ist gar nicht mein Ding.

In Extremo sind schrecklich! Genauso wie diese ganzen anderen Mittelalterbands!

Bei der Fotosession kommen bei Infernal Erinnerungen hoch.

Ah ja, ich erinnere mich, hier standen wir, der Fotograf stand da unten und wollte uns aus dieser Perspektive ablichten.

Unser Fanclubleiter von den "Stormbringers" wollte hier auch mal unbedingt auf die Burg, und dann haben wir hier auch Fotos nachgestellt.

Der eigene Fanclub ist doch eine super Sache!

Ja, da sind wir doch auch stolz, das war eine super Idee, die Leute auch mal so zusammenzubringen. Wir hatten im Frühjahr ja auch eine Party gemacht, zum einjährigen Jubiläum des Klubs, auch wieder bei der Grillhütte in Mülheim-Kärlich, wo das erste Desaster Konzert überhaupt stattfand, das war eine coole Veranstaltung.

Kennst du Ilum Adora? Die waren auch hier in der  Burg zur Fotosession. Hier wo wir uns gerade befinden, hat der mit der Fackel im Tunnel gestanden.

Ilum Adora betonen ja auch sehr die traditionellen Wurzeln und Werte des Black Metals. Ging es da nicht um irgendwelche Fledermäuse, die da ins Publikum geworfen wurden (wahrscheinlich kam mir da Ozzy Osbourne ins Unterbewusstsein, haha)?

Nein, der Frontmann hat eine tote Ratte ins Publikum geworfen, haha. Der fragt mich auch manchmal, lass uns wieder mal wie früher hierhin kommen, Lagerfeuer und so, sag ich ja klar, wenn ich die Zeit habe. Das ist heute gar nicht mehr so einfach.

Musikalisch bevorzuge ich auch das alte, traditionelle. Vor kurzem habe ich ja auch ein Interview mit Trinitas gemacht, wo ja Tormentor trommelt), ich brauche auch nichts Neues oder "Innovatives" oder Innovation als Selbstzweck. Generell finde ich auch, dass eine gute "Kopie" tausendmal besser ist als ein verkrampftes Streben nach künstlerischer "Weiterentwicklung".

Richtig.

Auf der anderen Seite geht mir das Aufwärmen von so alten Stories aus Norwegen, die gefühlt 100 Jahre her sind, auch irgendwie auf den Nerv oder halt die Diskussion was Black Metal ist oder nicht ist oder darf oder nicht darf. Oft geht's dann nur noch um Begrifflichkeiten.

Klar möchte sich jede Subkultur gerade zu Beginn auch abgrenzen, auch über extreme Äußerungen. Und mir ist das Ganze ja auch wichtig, allerdings bin ich ja auch im generellen Musikfan, und da immer so trennscharfe Grenzen zu diskutieren und was erlaubt ist oder sein soll, das war auch nie meines. Musik ist im Grund Geschmackssache, da kann jeder hören was er will, ob das jetzt veganer Black Metal (Kuschke lacht) oder Oldschool Die Hard Black Metal ist.

Ich weiß aber noch, wie wir hier damals saßen und dachten, wow, die Norweger sind echt krass drauf und wir auch dachten, die laufen den ganzen Tag so rum. Später haben wir ja auch einige Bands kennengelernt, das waren natürlich meist ganz normale Typen wie wir auch. Das waren Enslaved oder Marduk-Morgan ist voll nett zum Beispiel. Aber wir haben das damals auch ernst genommen, in dem Sinne, dass wir uns nachts hier auf der Burg getroffen haben, und dabei Black Metal hörten. Das war atmosphärisch schon gut. Und so als 16 -jährige haben wir auch mal im Wald gekniet und den Satan heraufbeschworen, so einen Scheiß halt. Dann sind wir wieder da weggegangen und dann sagte der eine Typ, hast du das auch bemerkt? Und ich meinte nur, was denn bemerkt? Dann sagte der, er hätte so ein Kribbeln gespürt und ich meinte nur, dass mir nur scheißkalt in dem Wald gewesen war, haha. Oder ein Kumpel von mir, der im Suff wohl Halluzinationen bekam und dann hatte der den Venom-Kopf als Poster and der Wand hängen und meinte, der würde sich bewegen, haha.

Haha, ein interessantes psychologisches Experiment, was Einbildung mit Menschen machen kann. Aber dieses alte '90er Jahre-Ding, das gerade auch in den Fanzines vermittelt wurde, so dunkle, hasserfüllte Typen, die den ganzen Tag in Schwarz rumlaufen und grimmig und böse die schwarz gestrichene Wand in ihrem einsam gelegen Haus im Wald fernab der Zivilisation anstarren, das ist aus heutiger Sicht schon echt sehr obskur.

Das war im reichsten Land der Welt wahrscheinlich die letzte verbliebene Möglichkeit der Rebellion, da haben einzelne echt alle Extreme ausgelotet. Ihsahn von Emperor hat sich auch immer in den Interviews so mysteriös gegeben, nur so dunkel von der Seite anstrahlen lassen. Wenn du den heute siehst, sieht der mehr wie so ein Lehrertyp aus.

Ich war 1996 mal in der Kölner Live Music Hall bei Ancient Rites, Bewitched, Sacramentum und Enthroned, Dark Funeral hätten da auch spielen sollen, sind aber ausgefallen. Da war auch Gunther Theys von Ancient Rites, der kam in den Interviews auch immer so böse rüber, so "und hier haben wir den Tempel von Baal besucht wo vor tausenden vor Jahren Kinder geopfert wurden" haha. Und dann war das der nette und herzlichste Typ überhaupt. Als Teenager war man da schon etwas beeindruckt, haha.

Der Gunther ist voll der nette Typ, der Drummer auch, der ist ja leider vor kurzem gestorben. Die Band hat sich aber komisch entwickelt, die ersten Sachen waren geil und dann kamen immer mehr Keyboards dazu. Dann haben wir auch noch einmal mit denen in Belgien gespielt, da dachte ich schon, dass die früher aber besser waren, haha.

Bei dem Konzert hatte ich mir auch ein schönes "Blasfemia eternal" - Longsleeve gekauft, und als ich mal eine Phase hatte, wo ich dachte ich ziehe sowas nie mehr an, habe ich da einige Sachen leider verkauft, an Dirk Heiländer von Fatal Embrace aus Berlin, der hatte damals im Rock Hard oder Metal Hammer inseriert, das er ständig auf der Suche nach Shirts und Longsleeves ist.

Mit Fatal Embrace haben wir mal getourt, der Typ hat Stinkfüße, haha.

Wir setzen und hin, Kuschke holt ein gutes Tröpfchen Rotwein raus (ich trinke so gut wie nie Wein, aber war okay, ich kann das nicht seriös bewerten); Kuschke hat einen Schalke-Becher, ich kriege den Iron Maiden-Becher von der letzten Tour. Bei Wein aus Plastikbechern würde jeder Weinliebhaber wahrscheinlich einen Puls von 200 bekommen, haha.

Hat mir jemand mitgebracht den Becher, ich war jetzt nicht auf der Tour gewesen.

Ich habe das Kölner Iron Maiden Konzert abends noch in meinem Garten hören können, Luftlinienentfernung sind vielleicht zwölf oder dreizehn Kilometer. Und du bist Schalke-Fan?

Ja, das habe ich von meinem Vater geerbt.

Als früherer Bayern-Fan, auch familiär durch meinen Vater bedingt, musste ich mir hier in der Kölner Umgebung öfters mal was anhören, gerade als es noch die Rivalität zwischen Bayern und Köln gab als die beide um die Meisterschaft kämpften. Die Zeiten sind bei Köln ja lange vorbei, haha. Wobei Bayern-Fan zu sein heutzutage ist doch sterbenslangweilig, die Meisterschaft ist ja nur noch reine Pflichterfüllung, Nummer 11 in Folge mittlerweile. Aber früher die Rivalität zwischen FC- und Bayern, auch gerade zwischen Hoeneß und Daum auch auf dieser  persönlichen Ebene, das war schon unterhaltsam, haha.

Das war geil, da war noch richtig Pfeffer drin. Heute spulen die alle nur noch ihre auswendig gelernten Phrase ab. Wo der Rudi Völler bei Waldemar Hartmann so ausgerastet ist, das war auch geil. Aber auch wo Schalke wieder aufgestiegen ist, bin da nicht mehr so interessiert, ich schaue mir das kaum noch an.

Ich weiß mittlerweile auch nicht mehr so genau, wer in Liga 1, 2 oder 3 ist, gerade bei so klassischen Fahrstuhlmannschaften wie Bochum z. B. Irgendwann habe ich da echt das Interesse verloren.

Die TuS Koblenz war auch mal in der zweiten Liga, da besteht vor allem die Rivalität Koblenz-Trier. Wo die in der zweiten Liga waren, war ich natürlich auch mal im Stadion, ansonsten bin ich da aber keine richtiger Fan. Da haben sich die Die Hard Fans von Koblenz natürlich aufgeregt, das jetzt all die Modefans kommen und ihnen teilweise die guten Plätze wegnehmen, während sie schon in der Regionalliga dabei waren. Haben Sie ja eigentlich Recht.

Nachdem wir uns noch über Backward Masking, Satanic Panic in den USA der 80er Jahre und die Einordnung von Bands wie Kiss, Black Sabbath oder Judas Priest (remember Selbstmordprozess) als das ultimativ Böse in irgendwelchen Politikbüchern für Schüler der  Klasse 7 unterhielten, kommen wir auf Südamerika zu sprechen.

Die Leute sind da schon extrem und echt ausgehungert, da haben wir teils vor tausend Leuten gespielt, da kamen Leute tausende von Kilometern aus irgendwelchen Amazonasgebieten um uns zu sehen. Wir hatten auch mal drei Shows in Kolumbien gehabt, wo die Fans super abgegangen sind und wo echt viele Leute da waren, dann bin ich nachts alleine im Hotelzimmer gesessen, das ganze ausgeschüttete Adrenalin, ich saß nur da und hätte heulen können. Von diesem Hoch wieder runterzukommen, das ist echt nicht so leicht, deswegen nehmen ja auch viele der Stars Drogen.

Bei der Cluster Bomb Unit - Doku über deren Südostasien-Besuch war das ja ähnlich zu beobachten. Was da an Menschenmassen kamen für eine Band, die hier zulande vielleicht 50 Leute zieht, unglaublich!

Von unserem "Stormbringers"-Fanclub gibt es auch einen Ableger in Malaysia. Da müssen wir ziemlich bekannt sein, da würden viele mit unseren Shirts rumlaufen, das ist schon cool. Aber da hat es uns bisher noch nicht hin verschlagen.

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"Das waren noch Zeiten wo dir, wenn du mehr als 50 Demos verkauft hast, manche schon Sellout vorwarfen."

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Ist das für dich ein geiles Gefühl, oder befriedigend, wenn Du überlegst das ihr mit Desaster Etwas geschaffen habt, wo ihr letztlich auf der ganzen Welt mit bekannt geworden seid?

Da ist man schon stolz drauf, ich hole mir da nicht jeden Tag einen drauf runter, aber das ist schon ein cooles Gefühl, dass man irgendwo auch so einen Art Kultstatus erreicht hat. Bei uns spielte aber auch das Kommerzielle nie so eine wirkliche Rolle. Wir hätten das ausschlachten können, wir hätten überall spielen können, aber wir wollten das nicht beruflich machen. Dann wäre wahrscheinlich auch dieser Spirit verloren gegangen. Ein paar Mal waren Angebote da, wir haben uns auch m mal zusammengesetzt und überlegt, uns dann aber dagegen entschieden. Wir hatten damals zu Demozeiten schon ein Angebot von Nuclear Blast bekommen. Aber wir waren auch generell von der Attitüde her purer Underground und wollten uns nicht "ausverkaufen", so empfanden wir das damals. Eigentlich war das auch Schwachsinn, das waren noch Zeiten wo dir, wenn du mehr als 50 Demos verkauft hast, manche schon Sellout vorwarfen. Du hast von anderen Bands schon Vorwürfe bekommen, oft war das bestimmt auch nur Neid. Damals bei Nuclear Blast, das war so ein Sublabel, der rief an und ums zu ködern hat der erst einmal gleich 200 Demos bestellt. Dann musste ich da erst einmal Tag und Nacht die Demos kopieren, haha, das ging ja noch von Tapedeck zu Tapedeck. Und schlussendlich haben wir dann abgelehnt und gesagt, unsere Seele haben wir dem Teufel schon verkauft, unseren Körper kriegt ihr nicht, haha, da haben wir halt denen noch so einen dummen Spruch reingedrückt. Wir wollten halt nie in diese Drucksituation kommen, wie man auch bei Motörhead immer gesehen hat: alle zwei Jahre eine Platte, dann auf Tour gehen, und das Ganze wieder von vorne. Dieser Trott, diese Müssen, dieses Kreativ sein auf Knopfdruck, das wollten wir nie. Und durch unsere Vorgehensweise haben wir uns auch immer den Spirit bewahrt.

Und was die Bekanntheit betrifft: einmal war ich mit einem Kumpel in Heidelberg und plötzlich kommt so ein Typ auf mich zu in tiefstem Schwitzerdütsch: "Entschuldigen Sie bitte, sind sie nicht von Desaster?" Ich sagte dann erst einmal: "Und Sie sind aus der Schweiz?" (Infernal muss lachen). Der sagte, er hätte früher mit mir Briefkontakt gehabt. Und dann fragte ich ihn nach dem Namen, und dann hatte ich den Namen echt noch im Kopf. Im Metal-Kontext erkennen mich Leute öfters, aber so irgendwo auf der Straße fast 200 Kilometer weg von zu Hause, das war schon witzig. 

Man kann sich aber auch täuschen: Was auch witzig war und wo wir uns gewundert hatten, auf alten Sepultura und Deathrow-Alben, die grüßten Desaster in der Thankslist der frühen Platten. Wir dachten schon, ach wir sind gerade erst geründet und da grüßen die uns schon, haha, dann haben wir rausgefunden dass es eine brasilianische Band Ende der 80er gab, die gab es auch nicht lange, die haben sich eben auch Desaster mit "e" genannt.

Was ich aber auch witzig finde ist diese Metal Community, wenn Du im Urlaub bist; du siehst jemanden im Metal- Shirt und direkt ist da dann eine Verbindung, du setzt dich dann  abends zusammen und trinkst ein Bier und redest über die neueste Slayer zum Beispiel.

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"Dann haben die im Internet gesucht und Bilder von mir und der Band ausgedruckt und damit dann während meiner Abwesenheit mein Büro ausstaffiert, da hingen dann überall Live-Bilder von mir."

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Erzählst Du dann den Leuten von Desaster?

Ne, eher nicht, da bin ich zurückhaltend und nicht irgendwie so geltungsbedürftig, mich hat auch mal genervt, als ich aus dem Urlaub von der Arbeit wiederkam und eine Kollegin hatte wohl in dieser Zeit meinen Klienten erzählt, dass ich eine Band habe. Dann haben die im Internet gesucht und Bilder von mir und der Band ausgedruckt und damit dann während meiner Abwesenheit mein Büro ausstaffiert, da hingen dann überall Live-Bilder von mir. Da ist mir eine Trennung zwischen Privat und Beruf doch ganz lieb.

Wie siehst Du nun mit etwas zeitlichen Abstand eure letzte Platte "Churches without saints?" Die ist ja schon typisch Desaster, aber irgendwie auch die melancholischste Desaster Platte.

Bei der Platte haben wir uns mal was getraut und das ein oder andere ausprobiert. Wir haben ja auch einen neuen Drummer, der hat neue Einflüsse gebracht, und der ist auch unglaublich gut, obwohl der quasi nie probt. Der hat früher viel geprobt und hat ja mit Jupiter Jones einen "Echo" gewonnen. Diesen Echo-Preis wollte ich übrigens mal bei ihm ansehen, da meinte er, den hätte er einem Freund geschenkt, haha. Jupiter Jones haben als normale Jugendband angefangen, haben dann zehn Jahre lang Jugendzentren und kleine Auftrittsorte bespielt, bis die dann diesen Hit hatten, der damals ja das meistgespielte Lied im Radio in dem Jahr war und sind von heute auf morgen durch die Decke gegangen. Das fand der Hont schon gut, der hat dann zwei, drei Jahre auch ausschließlich von der Musik gelebt, auf der anderen Seite ging ihm dieser Business-Scheiß schon damals auf die Nerven. Auch wie sich da Leute angebiedert haben, und als es dann wegen der Depression des Sängers bergab ging, wandten sich einfach viele Businesspartner wohl ab. Wenn du da kein Geld reinbringst, wirst du da schneller fallengelassen wie eine heiße Kartoffel. Dann haben sich Jupiter Jones aufgelöst, und dann war Hont bei uns, und jetzt gibt es eine Reunion von Jupiter Jones. Die wollten eigentlich mit Originalbesetzung weitermachen, jetzt wo es dem Sänger wieder besser geht, da haben sie auch den Hont gefragt, ob er wieder einsteigen möchte. Hont hat da schon überlegt, da ging es auch um viel Geld, er hat aber auch gleich gesagt, dass Desaster ihm sehr am Herzen liegen und auch bei terminlichen Überschneidungen Priorität hätten, Jupiter Jones hätten in so einem Fall dann mit Session-Drummer spielen müssen. Dann waren die ersten Treffen mit der Band und den Businesstypen und dann hat er gleich gemerkt, dass das doch nicht seines ist und hat das dann nicht gemacht, da gab es auch wieder alte Querelen unter den Bandmitgliedern . Und das rechnen wir dem Hont hoch an, der hat mit seinem Nicht-Wiedereinstieg auf viel Kohle verzichtet. Für uns ist halt wichtig, und das liegt dem Hont auch am Herzen, dass wir unseren Spaß haben wenn wir zusammen zu Konzerten aufbrechen, das ist immer so ein bisschen wie früher Klassenfahrt, haha.

Ihr kriegt auch den Spagat wie kaum eine andere Band hin, einerseits als seriöse Band, die auch historisch viel für die Szene gemacht hat, gesehen zu werden und andererseits aber auch als die netten und lustigen Typen von nebenan wahrgenommen zu werden. Dass kriegt ja authentisch wirklich nicht jeder hin. Manche Leute kann man dann auch nicht mehr ernst nehmen. 

Wie Abbath, den kann man irgendwie nicht mehr ernst nehmen, das ist so ein alter Alkoholiker. Wir nehmen die Musik echt todernst, das muss alles passen und dunkel sein, auf der anderen Seite verstellen wir uns nicht, wir sind ganz normale Typen die gerne einen draufmachen wenn sie unterwegs sind und wir nehmen uns selbst als Typen nicht allzu ernst.

Es fängt leicht an zu regnen. Wir unterhalten uns noch über unsere Töchter (meine 12 ) Kuschkes (10 und 13 Jahre alt), über das veränderte Freizeitverhalten dieser Generation und deren zeitlich hohen Smartphone-Gebrauch.

Was sagen eigentlich deine Kinder zu Desasters Musik?

Ich hab' der Älteren letztens noch mal so einen Sampler mit Rock und Metal besorgt, dann hat die gesagt: "Papa, du hast mich jetzt 13 Jahre lang mit deiner Musik im Auto gequält, ich höre was anderes." Letztens hat sie Nirvana und Limp Bizkit gehört.

Meine Tochter und meine Frau sagen immer, ich höre nur Musik wo der Sänger Schmerzen hat und zum Arzt muss, weil der so brüllt, haha.

Haha, der Vergleich ist gut, den muss ich mit merken. Meine Frau war früher auch sehr im Death Metal bewandert und hat viele Platten mit in die Ehe gebracht, das ist aber nicht mehr so ihres, die lebt ein etwas ruhigeres Leben; geht früh ins Bett und trinkt auch keinen Alkohol. Finde ich insofern gut, dass ich mich nicht um sie kümmern muss, wenn wir dann unterwegs sind. Dann will man ja auch seinen Spaß haben und sich nicht die Ermahnungen der Ehefrau anhören müssen, haha.

Wir unterhalten uns über Religion, den Einfluss der Kirchen nach wie vor, ansteigende Austrittszahlen aus den Kirchen (gerade der katholischen) und den Besuch von katholischen Schulen.

Mein Onkel war Pastor, dann kam der damals mal in mein Metal-Kinderzimmer mit Venom-Postern rein, ist rausgegangen und hat nie mehr mir gesprochen, haha

Ich war ja auf Anregung meiner Eltern sogar mal Messdiener, haha.

"Learn to love the void"-Lerne, die Leere zu lieben, da hat unser Sänger, der alte Philosoph, haha, einen echt guten Text geschrieben. Da geht's halt darum, dass wenn alle akzeptieren würden, dass danach nichts kommt und es keinen Gott gibt, die Menschen bestimmt viel entspannter miteinander umgehen würden, weil es nicht so viele religiöse Konflikte und Gewalt geben würde.

Also ich bin kein religiöser Mensch, aber ein sehr spiritueller und gehe gern in die Natur und bin da auch eher bei den Naturreligionen.

Die Sache ist ja auch, dass es in der Kirche, jetzt Mal von diesen ganzen Missbrauchsgeschichten abgesehen, auch ansonsten oft nicht gerade menschenfreundlich oder wertschätzend zugeht.

Deswegen sagen ja auch viele die dort gearbeitet haben, dass die Caritas so ziemlich der schlimmste Arbeitgeber überhaupt ist, haha, das bestätigt das Bild.

Die Story, wo wir den Pfarrer nach einem Proberaum fragten, die war schon witzig, wo der dann sagt, aber nur wenn ihr sonntags im Gottesdient spielt, da merkte man schon, immer schön alles an Bedingungen knüpfen. Und als der dann nach Songtiteln fragte und wir "God is dead" sagten, war es natürlich aus. Aber das war uns ja vorher schon klar, haha, da war eher auch Provokation, wir wussten schon, dass das nichts wird, wenn wir da mit unseren Lederjacken ankommen. Wir haben dann auch Unterschriften gesammelt für einen Jugendtreff, um uns wo treffen zu können in Mülheim - Kärlich. Irgendwann wurde dann auch was gebaut, dann waren wir aber keine Jugendlichen mehr, haha. Wir haben uns als Jugendliche immer am Wasserspielplatz getroffen, da hingen wir rum, da war so ein künstlich angelegter Bachlauf, da konnte man im Sommer schön die Bierflaschen kühlen. Und im Winter wenn es kalt war. hingen wir im "Hähnchen Clem",  ab, da haben wir immer Hähnchen gegessen und Bier getrunken, haha. Deswegen war wir immer darauf angewiesen, selbst was zu machen.

Wie ist das letzte Album eigentlich verkaufstechnisch so gelaufen?

Bei den ganzen Abrechnungen die Metal Blade dauernd schickt blicke ich ehrlich gesagt gar nicht so richtig durch. Aber insgesamt sind die Zahlen überschaubar. Trotzdem sind wir ja sogar auf Platz 21 in den Charts eingestiegen, haha.

Das wusste ich gar nicht, und das für eine Band mit den Namen Desaster, haha.

Das war lustig, aber heute sagt das echt nicht mehr viel aus bei den heutigen geringen physischen Verkaufszahlen. Wenn Sodom damals in die Charts eingestiegen sind, dann wusste man dass die echt was verkauft hatten.

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"Ich sage immer, James Hetfield war mein Gitarrenlehrer."

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Bist du eigentlich Autodidakt oder hattest du mal Gitarrenunterricht?

Ich sage immer, James Hetfield war mein Gitarrenlehrer, weil ich immer die "Kill 'em all" nachgespielt habe mit so einem Tabulatur- Songbook, Noten kann ich gar nicht lesen. Die Songs kann ich spielen, Soli haben mich nie so interessiert, ich bin was schneller und präziser geworden, ansonsten vom Niveau her eher relativ niedrig. Obwohl der Götz Kühnemund nach unserem Konzert in Malta auf dem Malta Doom-Festival-was wir auf einem Doom-Festival gemacht haben weiß ich bis heute nicht, haha - ankam und sagte, "Kuschke, du bist einer der unterbewertetsten Gitarristen in ganz Deutschland", haha. Ich sagte nur "Hör uff, du bist besoffen ". Husky hat mal ein paar Unterrichtsstunden gehabt, ist aber im Grunde auch Autodidakt. Im Proberaum haben wir halt drauflos gespielt und sind nach dem Trial und Error-Prinzip verfahren. Probiere doch mal das, das hört sich gut an.

Also meinte der Kühnemund, dass du praktisch der deutsche Joe Satriani bist, haha.

Ich bin aber schon stolz auf meine Fähigkeiten als Songwriter, da bin ich ganz gut drin.

Technische Fähigkeiten haben mich sowieso nie interessiert, die besten Werke wurden oft mit technisch sehr limitierten Mitteln eingespielt.

Also unser Sänger, der steht schon auf so anspruchsvolle Sachen, wo Leute auch wirklich spielen können und zeigen was sie können, Rush oder auch so Sachen aus dem Death Metal-Bereich, wo es sehr technisch wird. Demnächst veröffentlichen wir aber eine Punk-Cover Single, vor unseren Sessions wenn wir spielen und trinken, dann kommt halt oft Punk. Und dann haben wir irgendwann gesagt, lass uns mal Coverversionen von Punksongs veröffentlichen.

Das ist ja interessant. Welche sind das denn?

Natürlich Toxoplasma ("Asozial"), die Toxos kommen ja von hier und mit denen haben wir auch schon gespielt haben, wir haben ja auch früher beim Wally von Toxoplasma im Studio aufgenommen. Dann Slime mit "Legal-illegal-scheissegal", die zwei Songs bilden die deutschsprachige Seite. Und auf der englischsprachigen Seite covern wir Exploited mit "Fuck the USA", das haben Destruction auch schon gecovert, aber sehr schlecht, finde ich. Und dann haben wir weiter überlegt, und dann kamen wir auf SOD " Speak English or die", das haben wir auch schon öfters live gespielt, das kam immer gut an. Das erscheint am 05.11. als Vinyl 7", veröffentlicht in Eigenregie und da spielen wir in Winningen zur Releaseparty im Weinkeller zusammen mit Insulter und Eternal Damnation, das Konzert ist mittlerweile schon ausverkauft. Die kleinen Sachen, wie auch die "Black Celebration" 7", das machen wir mittlerweile in Eigenregie.

Bei dem Titel muss ich immer an Depeche Mode denken.

Haha, ich bin jetzt nicht der Riesenfan von Depeche Mode, aber ich kenne natürlich einige Songs, irgendwann kam auch mal jemand und sagte  zu mir, "Black Clebration", das ist doch was von Depeche Mode!

Da war ich im Nachhinein schlauer. Bei der "Oath of an Iron Ritual" kam nachher ein Coverbild raus, das wollten wir nicht nehmen, das tauchte dann nur innen im Booklet auf, als Profi wollte Axel Hermann selbstverständlich dann trotzdem bezahlt werden. Dann habe ich auf einem Desktop ein altes Gemälde aus dem 18. Jahrhundert gefunden, dann sagte ich, lass uns das nehmen. Irgendwann hatte ich dann fünf Mails von anderen Metalbands im Postfach, die genau diese Bild auch schon verwendet hatten. Hätte man im Vorfeld über die Bildersuche besser mal recherchieren sollen.

Nochmal zurück zu den Punk-Songs. Heute ist das kein Problem mehr, auch wenn viele Death Metal Bands (vor allem die schwedischen) vom Punk beeinflusst waren und auch Black Metal-Bands durften das ja vor Jahrzehnten nie sagen, das waren ja oft ideologische Feindschaften. Aber schon Mayhem haben ja früh Punk-Songs gecovert und nun auch mit der "Atavistic black disorder" EP diese nun nachträglich in neu eingespielter Form veröffentlicht.

Da denkt wahrscheinlich jetzt auch jeder, da kommen Desaster jetzt auch mit der Idee um die Ecke, als ob wir das abgekupfert hätten. Wir wussten aber von Mayhems EP erst mal gar nichts.

Was ist eigentlich aus dem geplanten Desaster-Buch von Andreas Hertkorn (Autor von "Todessehnsucht - Als der Death Metal nach Deutschland kam") geworden? Weißt du da was?

Das liegt jetzt erst einmal auf Eis, das ist ja auch unglaublich aufwendig. Der hat uns auch schon mal besucht und da waren wir am Deutschen Eck im Biergarten und haben die ersten Interviews geführt.

Was gibt es sonst noch so an Projekten zu vermelden?

Geplant als Nächstes ist die erste Periode der Band, die ersten Alben der Band auch über das Darkness Shall Rise -Tapelabel als Kassetten wieder zu veröffentlichen. Der Typ, der das Label macht, hat sich damit sogar selbstständig gemacht. Aber dass man mit Kassetten so ein Business aufziehen kann, das ist schon geil. Die Desaster-Demos und Live-Kassetten hat der bereits veröffentlicht. 

Der macht schon geile Boxen, diese Dissection-Box beispielsweise. Aber Tapes sind halt doch nicht mehr so mein Medium, mein Tapedeck funktioniert mittlerweile gar nicht mehr.

Mein Tapedeck funktioniert noch, manchmal höre ich da noch was, aber das leiert halt dann schon oft. Ich war auch ein bisschen in der Tapetrading-Szene drin, das war schon geil, dann auch so Live- Bootlegs zu bekommen, mehr noch war ich allerdings in der VHS-Tapetrading-Szene drin, da habe ich dann beispielsweise Carnivore mal live sehen können.

Heute gibt's das ja alles auf Youtube und die nächste Empfehlung direkt dazu.

Ja, gerade die Kids heute, die haben gar keine Geduld mehr, wenn da nicht sofort was passiert nach einer Minute, dann skippen die direkt weiter.

Ja, aber ehrlich gesagt merke ich so ein Verhalten mittlerweile auch bei mir, warum bei diesem Überangebot an Neuem drei Minuten mit einem Song verbringen wo nichts passiert; wenn der nächste hoffentlich bessere Track direkt wartet? Klar, so entgeht einem auch bestimmt das ein oder andere Juwel, früher hat man sich viel intensiver mit einzelnen Alben beschäftigt und gab diesen auch mehr Zeit.

Ich habe Mal von Voivod 'ne LP zum Geburtstag bekommen, das ist ja auch nicht gerade leichtverdauliche Musik. Und die zündete nicht, aber dann habe ich die immer und immer wieder gehört, bis es dann  Klick machte und ich den Zugang zur Scheibe fand. Das würde es heute gar nicht mehr so geben, die Zeit nimmt sich ja heute keiner mehr.

Wir sind mittlerweile an den Kreuzen angelangt, bekannt aus der "Divine Blasphemies"-Fotosession. und wo die Staatsgewalt auf den Plan gerufen wurde.

In Bayern wärt ihr vielleicht wegen Blasphemie direkt 20 Jahre in den Kerker geworfen werden, haha.

Haha, aber diesen Blasphemie-Paragraphen gibt's ja nicht mehr.

Doch, den gibt es noch (ich habe nachträglich nachgeschaut, §166 StGB), aber deswegen wird faktisch so gut wie niemand mehr verurteilt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder wollte diesen Paragraphen mal, um sich bei der Wählerschaft anzubiedern, verschärfen, da hat selbst die Kirche abgewunken, haha. Genau so wie die Katholische Kirche auch heute noch offiziell Exorzisten ausbildet. Gerade in Polen ist seit ein paar Jahren wieder auf dem Vormarsch. So nach dem Motto, mein Kind weigert sich in die Kirche zu gehen und trägt nur noch schwarz, dass muss ja vom Teufel besessen sein, unglaublich. 

Ja, Sagen und Märchen sind ja auch was Schönes, da haben wir hier in der Gegend ja auch einige wie beispielsweise das Märchen von der Loreley.

Da beim Loreley-Felsen gibt es doch auch ein Metalfestival auf einer Freilichtbühne.

Ja, da haben wir auch schon gespielt, Venom und Metallica haben da 1985 schon gespielt auf dem Metal Hammer Festival, Running Wild und Warlock waren da auch mit dabei.

Da warst du aber nicht als Venom und Metallica spielten?

Nein, das war ein Jahr bevor ich anfing, Metal zu hören. Als wir dann da selbst gespielt haben, musste ich erst einmal niederknien und diesen heiligen Boden küssen, haha. Die Location hat eine dunkle Vergangenheit, wurde damals von den Nazis gebaut. Aber als Veranstaltungsort ist die echt gut.

Während der Fahrt zum Proberaum hören wir die nun bald erscheinenden Single. Soweit ich das in dem kurzen Zeitraum beurteilen kann, sind die ursprünglichen Versionen durch den Desaster-Fleischwolf gedreht worden und einen ganzen Tacken härter geworden, ohne von ihrem ursprünglichen Charme zu verlieren.

Wie war eigentlich dein Verhältnis zu deinen Eltern, wie fanden die eure Musik? Deine Mutter ist doch vor kurzem gestorben, oder?

Das stimmt, und mein Vater ist schon vor meiner Mutter gestorben. Meine Mutter hat jeden Schabernack mitgemacht und uns immer unterstützt und zu uns Jugendlichen gesagt, dass bevor wir im Winter immer in diesem Hähnchenrestaurant rumhängen müssten, wir auch jederzeit nach Hause zu uns gehen könnten. Wir konnten da auch Bier trinken, nur um zehn Uhr abends musste dann immer Schluss ein. Aber mein Vater hat auch nie was gesagt, der hat natürlich immer gedrängt, dass ich was Vernünftiges lernen soll und die Musik nicht beruflich machen soll, in dem Fall wäre das Verhältnis wahrscheinlich etwas angespannter geworden. Ich hab erst Bauwesen studiert nach dem Abi, mein Vater war Ingenieur, aber das war dann doch nicht so meines, ich hab mich dann schon in so einem Statikbüro gesehen, und dann hab ich an der Uni Koblenz Pädagogik studiert, relativ lange, haha. Aber auch was die Musik und das alles betraf waren meine Eltern sehr tolerant, mein einer Bruder hat immer noch mal eine gekriegt, ich war so ein Nachkömmling, da waren die immer sehr nachsichtig. In der Stufe 11 bin ich dann sitzengeblieben, das war auch kein großes Problem, mein Vater hat uns auch zu den ersten Proben mit Sack und Pack nach Koblenz gefahren.

Mittlerweile sind wir am Proberaum angekommen der am Ende einer Ansammlung von ein paar Bauernhöfen liegt.

Dann stand da mal eine Frau, der wollte ich winken, die sah aus wie unsere Vermieterin, dann dachte ich, das ist sie doch nicht, das war dann wohl die Schwester, die sind hier irgendwie alle miteinander verwandt, haha. Hier im ehemaligen Stall sind ein paar Proberäume, auch unserer. Hier war auch mal die Denise von Heavy Metal TV, und hat uns in ihren Podcast gebracht. Die hat uns hier besucht und mit uns am Tresen gesessen und und sagte, das sei ja hier wie im Auenland, und das wäre so schön und idyllisch. Die kam irgendwo aus dem Ruhrpott glaube ich.

„Ein Proberaum besteht mehr aus nur ein paar Wänden…er ist Hort und Epizentrum der fleischgewordenen Inkarnation einer Band, Treffpunkt für Bandmitglieder und Freundeskreise, Ort für Privatkonzerte und Aufnahmestudio der ersten musikalischen Gehversuche Diesen fast schon „sakralen“ (Ironie!) Platz zu finden und auch zu behalten, gehört zu den Herausforderungen nicht nur bei der Bandgründung, sondern auch im Laufe ihres weiteren Bestehens: Eine langjährige Nutzung der selben Räumlichkeiten ist alles andere als die Norm, ein ständiges Wechseln war für viele Bands fast schon nerviger Alltag was viele Gründe hat. Einer dieser Gründe war sicherlich die Art des Gebäudes, in dem sich der Proberaum befand- wenn es nicht bereits ein freistehendes Gebäude wie eine Gartenlaube oder Scheune war. Das Spektrum ist unglaublich breit und variiert zwischen den geläufigen (Keller, Jugendzentrum, Kulturhaus ) und skurrilen (Schlachthof, Bunker, Kindergarten) Örtlichkeiten, ganz zu schweigen vom elterlichen Dachboden, der durch die Lärmbelästigung eher die Nachbarn oder die Polizei als ein interessiertes Plattenlabel auf den Plan rief. Aber auch ein ausgewiesener Proberaum blieb im Lauf der Zeit nicht verschont von Tragödien wie Einbruch, Feuer oder Wasserschäden…“

Andreas Hertkorn „Todessehnsucht – Als der Death Metal nach Deutschland kam“, S. 101

Nun, die ersten musikalischen Gehversuche haben Desaster längst hinter sich, eine renommierte Plattenfirma wie Metal Blade haben sie hinter sich und in dem Alter der Bandmitglieder wäre auch wohl eher der eigene Dachboden oder Keller die Option, als der der Eltern – nichtsdestotrotz gibt diese Einführung sehr gut wieder, was auch Desasters Proberaum ausmacht bzw. was die Magie so manches Proberaums ausmacht…

Da hinten an diesem verkrüppelten Baum ist übrigens das Bandfoto für "Churches without saints" entstanden. Und da weiter hinten ist eine Kapelle, da haben wir auch Fotos gemacht. Leider ist der Raum nur nicht schallisoliert, also so um zehn Uhr abends sollten wir was leiser werden, wenn der Bauer schlafen will. Aber Partys können wir hier die ganze Nacht machen, da sagt der auch nichts.

Vor uns öffnet sich ein großer Proberaum.

Und mit Moontowers probt ihr hier auch, oder?

Ja, der Proberaum, das alles herzurichten war auch viel Arbeit. Auch die ganzen Poster an der Decke zu befestigen. Im Moment ist hier im Proberaum auch echt viel los, da hier außer uns und Moontower sogar noch Megathérion manchmal vor oder nach uns proben, dann gibt es hier immer so richtige Sessions. Der Costas von Iron Pegasus. der ja früher auch das "Tales of the macabre"-Fanzine gemacht hat, ist Gitarrist von Megathérion, und denen ist vor Aufnahme des Debütalbums der Drummer abhanden gekommen, und so haben die den Hont gefragt, ob er ihnen bei den Aufnahmen aushilft, was der nun tut.

Was ist das denn diese Metalldings hier mit eurem Schriftzug?

Die haben wir so ein paar Leute kennengelernt auf dem Eindhoven-Metal Meeting, der Chef einer Metallbaufirma spendiert seinen Mitarbeitern immer Betriebsausflüge in Form von Festivalbesuchen, weil er Metalfan ist. Und da haben die uns das erste Mal gesehen und fanden uns super, wir haben mit denen gut getrunken und seitdem sind wir in Kontakt und dann machen die solche geilen Dinger für uns. Flaschenöffner mit Desaster-Logo hat der auch schon für uns gemacht.

Meine Kleine hat für uns diesen Figurenaufsteller gebastelt, der stand als Spendenbox bei der "Stormbringers"-Party, da konnte jeder einschmeißen was er wollte zur Deckung der Unkosten. Mir hat auch mal meine damalige Freundin ein Bärchen zum Geburtstag mit Kutte und selbstgemachten Desaster-Rückenaufnäher geschenkt, nur hat sie sich beim Pentagramm vertan, daraus wurde dann der Davidstern, haha.

Wir sitzen an der Theke, trinken Bier und schauen alte Videoclips von Anthrax, Metallica, Slayer, Unleashed und Root aus Vivas Metalla und MTVs Headbangers Ball und Mosh auf RTL mit Sabina Classen und trinken Bitburger, von dem Kuschke sagt, dass das in der Region gedisst würde.

In der Bitburger Brauerei war ich mal als Sozialpädagoge mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf einer sogenannten  "Motivationsfahrt". Dass war echt peinlich, als manche da keine zwei Minuten mal ihren Mund halten konnten während der Führung.

Das habe ich mit meinen Schützlingen in einer lokalen Brauerei in Koblenz auch mal gemacht, die Führung machte so ein alter pensionierter Braumeister, der immer sagte, das beste kommt ja gleich, der meinte halt die Verköstigung. Als es dann so weit war, sagte ich halt, Moment das geht nicht, essen gerne, aber Bier nicht, die sollen ja an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das konnte der Braumeister gar nicht verstehen, der war echt angepisst und hat sich dann allein an die Theke gesetzt und quasi für alle zusammen ein Bier nach dem anderen runtergekippt, haha.

Du hattest gerade noch was zu Holy Moses sagen wollen.

Ja, die Sabina Classen, die hat mich irgendwann auch mal gefragt, ob ich nicht bei Holy Moses einsteigen möchte, ich habe dann aber abgesagt.

Wie sieht es eigentlich bei dir mit dem Plattensammeln aus, bist du so ein richtiger Sammler, der sich stets auf der Suche nach irgendwelchen Raritäten befindet?

Ich habe mal für die "Pleasure to kill / After the attack" Picture-LP von Kreator 70 Euro bezahlt, aber das war dann auch schon das Höchste. Ich selbst war nie so der Sammler, mir geht's ja primär um die Musik. Aber klar, Vinyl hat ja auch eine ziemliches Wertsteigerungspotential. Damals hat mir unser Sänger Okkulto mal die "Transsylvanian Hunger"-LP ausgeliehen, ich wollte mir die überspielen. Dann bin ich zur Probe gefahren mit dem Auto und hatte alles vollgepackt und habe die LP auf dem Autodach vergessen. Als ich ankam, war die natürlich weg. Ich bin den Weg zurück nochmal abgefahren, aber die war nicht auffindbar. Ich habe zwar damals gesagt, dass ich unserem damaligen Sänger eine neue LP kaufen würde, aber da kam ich dann auch nur noch an eine CD ran. Letztens habe ich nochmal auf Discogs geschaut, diese LP-Erstpressung geht da teilweise für Beträge zwischen 600-800 Euro weg. Unser Roadie, der Mario, der hat sich letztens noch für 150 Euro eine Iron Maiden-Single gekauft. Zum Mario habe ich übrigens noch eine lustige Anekdote: der ist auch manchmal als Roadie für Asphyx unterwegs, und als Sodom mal mit Asphyx gespielt haben, stiefelte der Frank Blackfire wohl einfach in den Asphyx-Backstageraum um sich neues Bier zu holen, weil bei Sodom wohl schon alle Vorräte ausgegangen waren. Auf dem Kühlschrank war auch deutlich sichtbar "Aspyhx" vermerkt, und als der Blackfire sich einfach ungefragt bedienen wollte, sagte der Mario in seiner unnachahmlichen Art: "Du sag mal, was steht denn da auf dem Kühlschrank? Kannst Du lesen? Und in welcher Band spielst Du denn nochmal?", haha.

Inspiriert von den Postern sprechen wir über alte Vorlieben und  Jugendsünden...

Running Wild fand ich auch nur die ersten zwei Alben so richtig gut, danach bekamen die dieses Piratenimage, das fand ich etwas albern.

Meine Jugendsünde war Crematory, dieses "Shadows of mine" lief ja damals auch auf VIVAs Metalla. Unglaublich peinlich, kann ich heutzutage gar nicht mehr verstehen, haha.

Für die habe ich irgendwann mal Roadie in Koblenz gemacht, da hätte es fast eine Schlägerei gegeben, ganz komische Typen, die hätten sich fast geprügelt. Aber wie ist es mit Manowar, findest Du die gut?

Früher habe ich die natürlich mal gehört, aber das war eher so mit 15 Jahren. Danach konnte ich damit echt nichts mehr anfangen.

Gerade zu Beginn der Band, als man sich abgrenzen wollte, war sowas wie Manowar natürlich nicht düster genug. Aber als 1996 der Husky neu in die Band kam, da waren wir voll auf dem Manowar-Trip. Als Initiationsritus sind wir dann zu den Externsteinen und zum Hermannsdenkmal in den Teutoburger Wald gefahren und haben auch auf einer Burg gepennt (Ruine Iburg im wie die Internet-Recherche wohl ergab), wo der Legende nach die Irminsul gestanden haben soll. Da sind wir dann mit Manowar-hörend mit dem Polo auch die Gegend gefahren und haben die Bierdosen aus dem Fenster geworfen, haha.

Ansonsten hab mir die Ibanez SG geholt weil der Gitarrist von Unleashed die hatte, Unleashed fand ich voll gut, heute auch noch, gerade die ersten drei Scheiben. Unleashed hatten ja dieses Wikinger-Image, aber Amon Amarth sind damit dann später voll durch die Decke gegangen. Und was Gastmusiker betrifft, da hätten wir immer gerne den Sheepdog von Razor mal auf einer Platte draufgehabt, wir sind alles große Razor-Fans. Aber das hat leider nie geklappt, der ist leider auch gar nicht mehr in der Szene drin. Razor waren immer unterbewertet, die hatten halt auch oft einen Scheiß-Sound auf den Platten. Der Gastbeitrag von Proscriptor von Absu auf der "Satan's Soldiers Syndycate", da haben wir damals nur Files hin- und hergeschickt.

Mit Pentacle auch nicht mehr so der Kontakt obwohl die ja mal als Bruderband galten, wie gesagt, Husky hat vor allem die Kontakte geknüpft und gehalten..

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"Irgendwie sind deren Freundinnen denen abgehauen, haha, dann fragten die uns, ob wir die schminken könnten. Wir haben natürlich abgelehnt, dann sind die tatsächlich nicht aufgetreten!"

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Wir reden noch über alte Zeiten, über die überwiegend unsäglichen Last Episode / Last Epitaph- Bands, zu denen Infernal noch eine lustige Anekdoter beisteuern kann.

Wir haben 1995 mal auf dem Folter Records-Festival, dem Vorläufer des "Under the black sun"-Festivals gespielt, da waren auch Mystic Circle. Irgendwie sind deren Freundinnen denen abgehauen, haha, dann fragten die uns, ob wir die schminken könnten. Wir haben natürlich abgelehnt, dann sind die tatsächlich nicht aufgetreten!

Noch irgendwelche Ziele die du unbedingt erreichen möchtest mit der Band?

Nein, nichts bestimmtes, aber in Island würde ich echt gerne mal spielen!

Mit Moontowers gehen wir nächstes Jahr ins Studio für das zweite Album, wir haben schon sechs Songs, ich muss die Jungs immer mal ein bisschen antreiben.

Ansonsten möchte ich mal mit dem Rad von Metz in Frankreich an der Mosel entlang nach Koblenz fahren.

Kuschke wird nun telefonisch zum Familiengrillen angefordert, so brechen wir nach fünf Stunden wieder auf und ich werde zu meinem Auto zurückgebracht. Auf jeden Fall ein interessanter Trip in Desasters Vergangenheit und Gegenwart, Danke noch mal an Gastgeber Infernal! 

Bilder: alle Bilder von mir oder mit freundlicher Genehmigung der Band oder des Stormbringers-Fanclubs (Vielen Dank nochmals an dieser Stelle!). Motive sind Burg Wernerseck, Burg Ölbrück, der aktuellen Proberaum mitsamt dem am Maisfeld entlangehenden Weg dorthin (erinnert doch ein wenig an Stephen Kings "Kinder des Zorns", haha) sowie umgebender ländlicher Umgebung und diverser Utensilien wie Desaster-Slips, alte Aufnahmen aus Demo-Zeiten, Stormbringers Fanclub-Treffen, Hellbangers-Treffen, alte Aufnahmen quer durch die Bandgeschichte, Husky vor den Externsteinen, Burgruine Iburg im Teutoburger Wald, Wasserspielplatz Mülheim-Kärlich, Desaster vor dem HoT (Haus der offenen Tür) Koblenz, ein ehemaliger  Proberaum in einem ehemaligen Bunker, ansonsten (Teile) von Desaster mit Nifelheim auf dem Under the black sun-Festival, mit Svartsyn und Jörg von Merciless, mit Sabbat und mit Roberto Blanco. Ich gehe mal davon aus, das Fachpublikum kann dies sowieso grob zuordnen (zumindest Roberto Blanco, haha), weswegen ich auf eine genaue Bezeichnung der Bilder verzichtet habe. Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben, haha. Cheers!