Desaster aus Koblenz sind seit gefühlten Äonen eine Institution im Black und Thrash Metal sowie zumindest jedem
halbwegs informierten Underground-Kenner ein Begriff, und das wohl mittlerweile
weltweit. Nichtsdestotrotz sind die Bandmitglieder immer auf dem Boden
geblieben und-so habe ich und bestimmt viele andere auch den Eindruck-verstehen
sich immer noch als enthusiastische Fans, die eben auch Musik machen. Diese
überaus bescheidene und grundsympathische Art einer Band, die sich selbst nicht
superwichtig nimmt, sollte hier doch nochmal Erwähnung finden, da es leider
keine Selbstverständlichkeit ist. Wie viele bestimmt wissen, ist gerade das
Musikbusiness das beste Pflaster für Narzissten und Egomanen-in meiner
jahrelangen Erfahrung musste ich leider die Erfahrung machen, dass es Bands und
Musiker gibt, deren Arroganz auf nur einem
Bruchteil des Erfolgs einer Band wie Desaster beruht. Diese überaus
sympathische Art spiegelt sich auch in den Aussagen von Gitarristen Markus
„Infernal“ Kuschke wieder. Wir sprachen über das bald kommende neue Album
„Churches without Saints“, das sich
gerade in der Mache befindliche Buchprojekt über die Band und gruselig-lustige
Anekdoten aus den goldenen Black Metal 90ern.
Wie sieht es bei Euch im Moment aus, wie
ist die Stimmung ? Viele Gigs mussten ja ausfallen bzw. verschoben werden, wann
hofft Ihr wieder spielen zu können ? Und was macht das neue Album, wie weit ist
da der Prozess bisher ?
Natürlich sind wir heiß darauf, endlich wieder live
spielen zu können! Der letzte Gig war im März des letzten Jahres am 6. März in
Schweden! Ich denke, vor Mitte des Jahres wird live wohl nichts passieren.
Trotzdem ist die Stimmung gut bei uns. Wir sind ja (zum Glück in der jetzigen
Krise) keine professionelle Band, sondern haben alle unsere regulären Jobs, die
auch mit ein paar Einschränkungen (Odin musste Kurzarbeit machen, aber das
kriegt so´n nordischer Gott auch locker weggesteckt!) mehr oder weniger normal weiter
gingen. Leid tun mir da echt alle in der Veranstaltungsbranche, deren
Existenzen jetzt bedroht sind, da ist echt jetzt und in der nächsten Zeit
Solidarität gefragt. Deshalb: wenn das nächste Desaster-Album im Juni
rauskommt, kauft lieber die Alben der Kollegen, die das hauptberuflich machen!
Ja, das neue Dingen ist fix und fertig, wird "Churches without
saints" heißen.