1. ENTOMBED - NIGHT OF THE VAMPIRE
Man kann vier erwachsenen Männern dabei zusehen, wie sie sich gegenseitig mit sichtlich Spaß auf dem berühmten Skogskyrgogarden-Friedhof bei Stockholm (auf dem u.a. auch Greta Garbo begraben liegt, der aber Metal-Fans aus der ganzen Welt vor allem durch das berühmte Entombed-Bandfoto vor dem großen Kreuz im "Left Hand Path"-Debütalbum bekannt ist) mit Plastik-Teufelsgabeln duellieren, mit Schneebällen bewerfen, im Schnee ausrutschen oder mit diesen 50-Pfennig Plastikgebissen, wie es sie damals auf jeder Kirmes gab, herumposen. Ein tolles Video, das einen, mit dem Wissen um den Tod von LG Petrov (März 2021) als auch Rocky Erickson (Mai 2019) schwermütig werden lässt. Hach, Entombed waren schon eine verdammt gute Band...
2. AT THE GATES- KINGDOM GONE
Ein Clip aus der Zeit des Debütalbums "The red in the sky is ours". Damals waren At The Gates natürlich noch meilenweit vom heutigen Status entfernt, sondern nur eine kleine Death Metal Band unter vielen, noch im Schatten der damaligen "Big Four" des schwedischen Death Metals -Entombed, Dismember, Unleashed, Grave- verweilend. Das Debüt von ATG erschien bei Deaf Records, einem Sublabel von Peaceville, generell wurde die Band damals eher mit Bands wie In Flames oder Dark Tranquillity verglichen und beworben. Insbesondere wegen Tompas Vocals wurden damals ATG gerne auch mal in die Black Metal Ecke geschoben bzw. später sogar explizit seitens des Labels als "Death Metal mit Black Metal-Gesang" beworben. Ich persönlich mag das Debüt sehr, auch wenn wohl kaum jemand dieses heutzutage für erwähnenswert hält, ihren kreativen Höhepunkt erreichte die Band meiner Meinung nach mit dem Folgealbum "With fear I kiss the burning darkness". Natürlich waren auch noch die Alben vor der Auflösung, namentlich "Terminal Spirit Disease" und "Slaughter of the soul" , welches ja als Blaupause für so manche Metalcore-Band diente, großartig, die Brillanz ihres zweiten Albums erreichte die Band meiner Meinung nach jedoch nie mehr. Der hier gezeigt Clip bringt gut die damalige ungestüme, jugendliche Rohheit zur Geltung, die melodischen Elemente der Band waren noch nicht so stark ausgeprägt. Das Setting ist der gefühlt tausendfach gesehen Klassiker - Metal Band in einem abgefuckten Industriegelände, heutzutage würde man vielleicht auch Lost Place dazu sagen. Wenn ich mich richtig erinnere, sagt die Band in der sehenswerten Banddoku "Flames of the End", dass sie damals in einer Nacht und Nebel-Aktion zu später Stunde illegal in diese Halle eindrangen, um möglichst schnell das Video abzudrehen.
3. DISMEMBER-CASKET GARDEN
Ein toller Clip vom 1995- er Album "Massive Killing Capacity", dem dritten Album der Band. Ich erinnere mich noch, dass das Album damals bei einigen Fans als auch in der Fachpresse nicht immer gut ankam, zeigten Dismember hier doch ihre etwas melodischere Seite in Form von teils Iron Maiden-artigen Gitarrenläufen. Das Video mit seiner verschwommenen Optik, das abwechselnd die Band und einen Friedhof zeigt, ist ein klassischer Death Metal- Clip der damaligen Zeit, einfach, simpel, effektiv. Dismember gibt es nach dem Split von 2011 ja nun schon seit einiger Zeit wieder, erste Konzerte wurden gespielt und ein neues Album soll auch im Anmarsch sein, man kann also gespannt sein.
4. DESASTER - PHANTOM FUNERAL
5. SINISTER-LEVIATHAN
Ein Videoclip vom 1993-er Album "Diabolical Summoning". Erschien auf Nuclear Blast zu einer Zeit, als dieses Label noch eine Pionierstellung innehatte und neue tolle Death Metal Bands veröffentlichte und großmachte, bspw. neben Sinister auch Hypocrisy, Gorefest, Dismember oder Master. Auch in diesem Video ist die Band zu Beginn in einer verlassenen Halle zu sehen, bevor dann ein Mönch mit einer Spitzhacke erscheint, um mit dieser dann auf einer Art Dachboden einen Hebel zu zerschmettern, der nun irgendetwas Unheilvolles in Gang setzt. Dazu sieht man abwechselnd die Band an Ihren Instrumenten, Sänger Mike grunzt sich die Seele aus dem Leib, das es nur eine Pracht ist und verdreht dabei auch gelegentlich schön die Augen. Die Handlung des Clips ist nicht so ganz leicht nachvollziehbar, irgendwelche Folterinstrumente werden angedeutet, der Mönch scheint okkulte Rituale zu vollziehen, bevor Sänger Mike die dunkle Gestalt auf den mit Kerzen überzogenen Dachboden trifft. Ich glaube aber, weder der Band, noch dem geneigten Zuschauer war bzw. ist der tiefere Sinn dahinter, falls es diesen überhaupt geben sollte, was ich doch sehr bezweifele, besonders wichtig, haha. Ein schöner, leicht thrashiger 90er Jahre Death Metal-Clip!