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Monday, December 1, 2025

Besprechung -Mørkeskye-Fanzine / Ausgabe 21

Nun also zur Nummer 21 des Mørkeskye, auf dessen Frontcover Abigor vor einem Wasserfall posieren. Nach einem ausführlichem Vorwort unter dem Aspekt von (möglichen) Diskursverschiebungen, geht es schon los mit Broken Pillars aus dem Iran, genauer gesagt aus der Hauptstadt Teheran. Hier besteht die Gefahr für Metal-Musiker, allein durch das Spielen der Musik und Szenezugehörigkeit staatlichen Schikanen und erheblichen Strafen ausgesetzt zu sein.  Eine Situation, die für in westlichen Demokratien aufgewachsene Menschen gleichsam undenkbar und unwirklich erscheint. Ich erinnere mich noch an ein Interview, das ich mit Creative Waste aus Saudi Arabien führte, bei dem ich mir auch nicht ganz sicher war, was und wie detailliert die Musiker antworten können unter dem Aspekt der eigenen Sicherheit bzw. Überwachung. Wie dem nun sei, den Namen Broken Pilllars hatte ich vorher noch nie vernommen; ein interessantes Interview, in dem eben diese staatliche Kontrolle und Bevormundung thematisiert wird, aber auch über das antike Vermächtnis des Irans gesprochen wird, konkret am Beispiel der Ruinen von Persepolis. Mittlerweile haben die beiden Musiker nicht nur die hier als Ausgangspunkt dienende 2-Track EP "Od Pillars & Primordial Myth" veröffentlicht, sondern ein im vergangenen August veröffentlichtes Album namens "Ghosts of the Persian Gulf", welches wie im Interview angekündigt, eher traditionelleren Black Metal-Klängen ähneln wird und folglich geschwindigkeitsmäßig eine ganze Schippe zugelegt hat im Gegensatz zur teils doomigen Debüt-EP, was der Band aber sehr gut zu Gesicht steht. Toller Beginn des Heftes mit einem interessanten Newcomer!

Thursday, October 16, 2025

Interview Night in Gales (english)

“And then we stood in front of all these unhappy, ultra-angry people, who were now even angrier because their heroes hadn't come and instead they were being served a complete untrue melodic death metal band.”

This year marks the 30th anniversary of Night in Gales, which the band will celebrate with an anniversary concert in November. The band's first release, the “Sylphlike” EP, will also be performed live in its entirety, as it has been completely re-recorded and will be released soon. So there are several good reasons to speak with guitarist and founding member Jens Basten. He has a lot to say, and in addition to the latest news, he also digs deep into the archives to tell old (tour) stories.  These include the band's old hometown of Voerde, the numerous side projects and other bands of Night in Gales, musicians, bad business decisions, and militant vegan metalcore. But read for yourself...

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Let's start the interview with an event that took place a long time ago: September 20, 1998, Live Music Hall Cologne. Dismember, Gorgoroth, Children of Bodom, Agathodaimon, and Raise Hell are scheduled to play there as part of a Nuclear Blast festival. Suddenly, a promoter steps onto the stage and tells the audience that Gorgoroth has canceled (I can't remember the reason; there were no internet announcements back then) and that Night in Gales will be stepping in as a last-minute replacement. The whole hall seems to be angry (including me, haha), everyone was waiting for the ultra-evil Gorgoroth and then you came along with your contrasting melodic death metal. Do you remember? How did you experience it as a band? Did you play again later instead of Gorgoroth? I think I read something about that.

Yes, it was actually a show on the Nuclear Blast Festival tour. Gorgoroth had canceled at short notice and we were booked in at the last minute to fill the slot for Nuclear Blast. But the fact that we were then announced as the replacement for Gorgoroth at the evening box office and by the promoters was, of course, kind of shitty. It was a bizarre situation overall, because they were totally cult in the black metal scene at the time due to the hype surrounding their image, but we couldn't take it seriously at all. And then we stood in front of all these unhappy, ultra-angry people, who were now even angrier because their heroes weren't coming and instead they were being served a complete untrue melodic death metal band. Well, as always, we still had fun, as far as I can remember. We took everything in stride. Shortly after the release of “Nailwork,” we went on a three-week European tour with Gorgoroth, haha. That was a really great time back then. In addition to us, the people and crews from Old Mans Child, Krisiun, Soulreaper, and Myrkskog were also romping around in two buses. Many of the Norwegians had the sunburn of their lives after a day off and a corresponding beach party in St. Tropez and wore cooling towels on their heads during the soundcheck the next day.

Sunday, October 12, 2025

Interview Night in Gales (deutsch)

"Und dann standen wir vor den ganzen unglücklichen ultrabösen Menschen, die jetzt noch böser waren weil ihre Helden nicht kamen und  sie stattdessen nun sogar eine komplette untrue Melodic Death Metal Band serviert bekamen."

Die Geburtsstunde von Night in Gales jährt sich dieses Jahr nun bereits zum 30. Mal, was die Band im November mit einem Jubiläumskonzert zelebrieren wird. Dort wird ebenso die erste Veröffentlichung der Band, die "Sylphlike" EP komplett live dargeboten, so wurde diese ja auch komplett neu aufgenommen und wird demnächst veröffentlicht. Es gibt also mehrere gute Gründe, Gitarrist und Gründungsmitglied Jens Basten auf den Zahn zu fühlen. Dieser hat einiges zu erzählen, und neben dem tagesaktuellen Geschehen kramt er auch ganz tief in der Kiste, um alte (Tour-) Geschichten zu erzählen.  Dabei geht es auch um die alte Heimatstadt der Band, Voerde, die zahlreichen Nebenprojekte und weitere Bands der Night in Gales - Musiker, falsche Businessentscheidungen und militant-veganen Metalcore. Doch lest selbst...

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Fangen wir doch mal das Interview mit einem lange zurückliegenden Ereignis an: 20.09.1998, Live Music Hall Köln. Dort spielen  bzw. sollen im Rahmen eines Nuclear Blast Festivals Dismember, Gorgoroth, Children of Bodom, Agathodaimon und Raise Hell spielen. Plötzlich tritt ein Promoter auf die Bühne, und berichtet dem Publikum, dass Gorgoroth ausfallen (der Grund ist mir entfallen; Internet-Ankündigungen gab es damals ja noch nicht) und dafür kurzzeitig Night in Gales als Ersatz einspringen. Die ganze Halle scheint wütend zu sein (inklusive mir, haha), alle warteten auf die ultrabösen Gorgoroth und dann kamt ihr mit eurem dazu im Kontrast  stehendem  Melo-Death. Erinnerst Du dich noch? Wie habt ihr als Band das erlebt? Habt ihr später auch noch mal mit anstelle von für Gorgoroth gespielt, ich meine entsprechendes gelesen zu haben?

Ja, das war tatsächlich eine Show der Nuclear Blast Festival - Tour. Gorgoroth waren kurzfristig ausgefallen und wir zum Füllen des Slots von Nuclear Blast kurzerhand draufgebucht worden. Dass wir dann aber als Ersatz für Gorgoroth auch an der Abendkasse und durch Ansagen der Promoter angekündigt wurden, war natürlich  irgendwie Kacke. Das war insgesamt schon eine skurrile Situation, denn die waren durch den Image-Hype damals total Kult in der BM-Szene, wir konnten das jedoch überhaupt nicht ernst nehmen. Und dann standen wir vor den ganzen unglücklichen ultrabösen Menschen, die jetzt noch böser waren weil ihre Helden nicht kamen und  sie stattdessen nun sogar eine komplette untrue Melodic Death Metal Band serviert bekamen. Naja, wir hatten wie immer trotzdem Spaß, meine ich mich zu erinnern. Wir haben alles mitgenommen. Zur Veröffentlichung von "Nailwork" waren wir dann wenig später mit Gorgoroth auch noch drei Wochen auf gemeinsamer Europatour, haha. Das war echt eine super Sause damals. In zwei Bussen tummelten sich außer uns noch die Leute und Crews von Old Mans Child, Krisiun, Soulreaper und Myrkskog. Viele der Norweger hatten den Sonnenbrand ihres Lebens nach einem Day Off und entsprechender Beach-Party bei St. Tropez und trugen beim Soundcheck am nächsten Tag kühlende Handtücher auf den Köpfen.