Monday, May 31, 2021

INTERVIEW BJÖRN KÖPPLER (MALADIE / GOD ENSLAVEMENT / TOMBTHROAT)

Maladie ist sozusagen die Essenz dessen, was ich immer machen wollte.

Vor etlichen Jahren veranstaltete ich ein Konzert mit Tombthroat und lernte dabei deren Gitarrist Björn Köppler kennen, der heutzutage seine Kreativität mit der von ihm 2009 gegründeten Band Maladie auslebt. Dieses momentan aus sechs Musikern bestehende Extrem-Metal-Kollektiv ist doch um einiges komplexer und vielschichtiger als der Großteil der nationalen als auch internationalen Death/Black-Metal Bands. Ich sprach mit Björn über Maladie, seine ehemaligen Bands Tombthroat und God Enslavement, über seine Heimatstadt Ludwigshafen sowie über den kathartischen Effekt des Texteschreibens.   

Hallo Björn, wie geht es Dir, gerade auch hinsichtlich der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie?

Servus Gerald. Mir geht es eigentlich ganz gut. Zumindest abgesehen von Corona, denn das betrifft natürlich auch mich. Ich betreibe ja eine Videothek und die ist nun seit über einem halben Jahr im Lockdown. Das zehrt natürlich an den Nerven, aber da ja die Impfungen so langsam Fahrt aufnehmen (ich bin diese Woche auch dran), hoffe ich natürlich, dass sich die Lage bald etwas beruhigen wird und ich den Laden endlich wieder öffnen kann.  
Stell dich doch mal kurz vor: Deine musikalische Sozialisation, deine bisherigen ex- und aktuellen Bands, deine Alltime-Faves und aktuellen Lieblingsbands und-Platten sowie alles weitere, was Du für erwähnenswert erachtest.

Also, ich wurde in der Vorderpfalz geboren und bin mittlerweile unglaubliche 42 Jahre alt. Musik hat mich schon in meiner frühen Kindheit sehr fasziniert, und ich habe mir im zarten Alter von neun Jahren meine erste LP gekauft: das Debüt von Iron Maiden. Und es war um mich geschehen. Das hatte einen so großen Einfluss auf mich, dass meine Zukunft schon mehr oder weniger feststand: Ich wollte selbst Musik machen. Und das habe ich ja bekanntlich auch getan. Mit 14 habe ich dann meine erste Band gegründet. Ich konnte nicht viel, und das hat sich bis heute ja auch kaum geändert, haha, aber ich habe direkt die Magie gespürt, die bei der Entstehung von Musik freigesetzt wird, und diese Magie spüre ich auch heute noch. Angefangen haben wir damals mit Black Metal, aber diese ersten Bands haben nicht lange existiert. 1996 haben Alex und ich dann Tombthroat gegründet und diese Band sollte knapp 20 Jahre der Großteil meines Lebensinhaltes sein. Death Metal und Grindcore standen auf unserer Flagge, aber ich hatte immer auch das Bedürfnis, meine eigene Art von Musik zu spielen und so ist Maladie entstanden. Black Metal war und ist die Basis, aber bei Maladie passiert so viel mehr, man kann diese Band kaum in eine bestimmte Schublade stecken. Und das ist auch gut so. Grenzen begrenzen und ich lasse mich nur sehr ungerne begrenzen. Nicht nur musikalisch. Meine Alltime-Faves sind natürlich Iron Maiden. Außer Konkurrenz. Diese Band begleitet mich nun schon fast mein ganzes Leben lang, und ich habe unendlich viele Erinnerungen und Emotionen, die mit ihr verknüpft sind, das schafft keine andere Band (mehr). An zweiter Stelle würde ich tatsächlich schon Anathema setzen. Keine andere Band schafft es, mich emotional so zu packen und durchzuschütteln. Es ist gar nicht so einfach, hier einzelne Beispiele zu nennen, da ich einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack habe und ich somit wohl Hunderte Bands aufzählen müsste. Alle möglichen Arten von Metal, Rock, Jazz, Pop, altem Rap, Film-Scores, aber auch Singer-Songwriterinnen wie Adele und vieles mehr. Mein Herz wird jedoch immer für Klassiker, wie zum Beispiel „Pierced From Within“ (Suffocation), „Altars of Madness“ (Morbid Angel), diverse Cannibal Corpse Platten usw., schlagen, haben diese mich doch zum Death Metal gebracht. Im Black Metal sind das natürlich „A Blaze in the Northern Sky“ und „Under a Funeral Moon“ von Darkthrone, die für mich die Essenz des Black Metals darstellen. Eine weitere Band, die meiner Meinung nach auch außer Konkurrenz ist, ist Deathspell Omega. An neueren Alben fällt mir da direkt „In the Passing Light of Day“ von Pain of Salvation ein. Ein unglaubliches Album. Weitere Bands, die mich in letzter Zeit packen konnten, sind zum Beispiel Akhlys, Crippled Black Phoenix, Odraza, Ulcerate... So könnte ich nun ewig weitermachen, aber das würde den Rahmen sprengen.

Maladie haben ja vor einigen Monaten „The grand aversion“ veröffentlicht. Wie fielen die Reaktionen seitens der Presse und der Fans aus? Und wo würdest du dieses Album in Maladies Diskographie einordnen? Möchtest Du vielleicht die Veröffentlichungen, deren Unterschiede bzw. die Entwicklung Maladies darstellen?

„The Grand Aversion“ scheint leider nicht besonders gut angekommen zu sein. Das finde ich sehr schade, da es der einzig logische Schritt in der Geschichte von Maladie ist und es traurig ist, dass viele Hörer diesen anscheinend nicht mitgehen konnten. Das Album ist komplex, ja, das höre ich ziemlich oft. Es ist schwierig und auch irgendwie undurchsichtiger als alles, was davor veröffentlicht wurde, aber es ist genau das Album, das an diese Stelle gehört, und ich bin genauso stolz darauf, wie auf alle anderen und hoffe, dass die Leute diesem Album noch eine Chance geben werden, denn sonst hätten sie eine klaffende Lücke in der Geschichte von Maladie. 

Die Veröffentlichungen von Maladie erzählen eine Geschichte. Die Alben das große Ganze, die EPs kleinere Nebenstorys, die aber natürlich auch zum großen Ganzen gehören. Unser Debut „Plague Within“ ist damals ziemlich spontan entstanden. Ich habe im Studio Demos für Tombthroat aufgenommen und da ich noch etwas Zeit hatte, habe ich einfach mal ein paar Ideen eingespielt. Das ist dann sehr schnell zum ersten Album herangewachsen und ich habe mir fähige Leute gesucht, die das Ding auch adäquat umsetzen können.

Das zweite Album „Still“ war dann die logische Fortsetzung und ist bei Presse und Fans noch besser aufgenommen worden als das Debüt. Was mich, ehrlich gesagt, schon etwas gewundert hat, da es ja weitaus progressiver ist. 

Dann war es Zeit für die erste EP namens „Symptoms“. Ein ziemlicher Koloss, der aus nur einem einzigen Song besteht, der über 43 Minuten lang ist. „Symptoms“ wurde wider Erwarten auch sehr gut aufgenommen, auch wenn hier die ersten negativen Stimmen auftauchten, denen da einfach die Aufmerksamkeitsspanne und der Zugang fehlte. Damit habe ich natürlich gerechnet. Vielen fehlte auch einfach die sehr prägnante Stimme von Bernd, der nach „Still“ ausgestiegen ist. Auch das verstehe ich natürlich, da er ein krasser Kontrast zu Déhàs und Alex' Stimmen war, der plötzlich weg war.

Das nächste Album „Of Harm and Salvation“ war dann ein ziemlicher Brocken an Arbeit. Damals bin ich musikalisch ziemlich explodiert, könnte man sagen, und daher ist es das bis dahin wohl abwechslungsreichste Werk von Maladie gewesen. Es ist mir heute noch ein Rätsel, dass die Fans das so positiv angenommen haben, aber ja, es ist, wie alle Veröffentlichungen von Maladie, eine sehr emotionale Sache. 

„Symptoms II“ war dann der direkte Nachfolger, der musikalisch etwas gemäßigter war. Sehr schwere und teils auch sehr langsame Musik und eine Überraschung am Ende mit elektronischen Ausflügen mit einer sehr schönen weiblichen Stimme von Sophie Laporte. Das hat so wohl niemand von Maladie erwartet, aber ich denke, das macht diese Band auch ein Stück weit aus: Wir sind einfach unberechenbar. 

Electro-Einflüsse sollten dann den Nachfolger „The Grand Aversion“ etwas weiter vorantreiben. Nun stehen zwei Veröffentlichungen an, die bereits fertig sind, die unsere Fans und die Presse wahrscheinlich wieder auf eine harte Probe stellen. Ich bin sehr gespannt, wie diese angenommen werden...

Generell habt ihr ja einige sehr gute Reviews erhalten, manchmal landete Maladie ja sogar in einer Top 3-Liste Jahresliste. Ist Maladie eine Band, die polarisiert, gibt es auf der anderen Seite auch Personen, die mit Eurer Musik gar nichts anfangen können bzw. diese geringschätzen?

Ja, entgegen meiner Erwartungen, haben wir sehr viel positives Feedback bekommen. Von der Presse und auch von Fans. Ich konnte das anfangs nicht wirklich einschätzen, und das fällt mir auch heute noch schwer, aber ich hatte eher das Gefühl, dass meine Musik etwas zu exzentrisch sei um solch einen kleinen, aber sehr schönen, Erfolg zu haben. Aber ja, es gab und gibt auch Leute, die ein recht großes Problem mit Maladie zu haben scheinen. Mir haben anfangs Leute sogar extra Freundschaftsanfragen bei Facebook geschickt, um mir dann mitzuteilen, wie „scheise“ (sic) meine Musik doch sei. Vielen Puristen ist das, was wir machen, natürlich nicht Metal oder true genug. Das zeigt mir aber nur, wie widerwärtig tief ein Teil der Metal-Szene den konservativen Stock im Arsch hat. Manche Reviews zu unserem letzten Album lesen sich auch eher so, als ob da Persönliches zu sehr im Vordergrund steht, was ich recht unprofessionell finde. Sowas juckt mich aber nicht mehr besonders. Ich zieh mein Ding durch, und wenn das jemandem nicht passt, ist das nicht mein Problem.

Maladie ist ja das Persönlichste, was Du bisher gemacht hast, auch gerade hinsichtlich der Texte. Auf der anderen Seite sagst Du ja auch, dass es das ist, was Du schon immer machen wolltest und wo Dich deine Reise nach all den Jahren hingeführt hat. Wie viel gibst Du von Dir Preis, gerade in den Texten ? Gab es auch Texte, bei denen Du im Nachhinein denkst, sie lieber nicht veröffentlicht zu haben? Oder auch Texte, die Du mit zeitlichem Abstand gar nicht mehr nachvollziehen kannst bzw. das den Texten zugrunde liegende Gefühl oder die Einstellung nicht mehr nachempfinden kannst ? Und ist der Entstehungsprozess auch eine Art Katharsis oder sogar Therapie?

Ja, Maladie ist sozusagen die Essenz dessen, was ich immer machen wollte. So sehr ich den Death Metal liebe und so sehr ich auch stolz auf Tombthroat und God Enslavement bin, war der Rahmen des puren Death Metals immer ein wenig zu eng für mich. Ich hatte musikalisch einfach schon immer sehr viel mehr zu sagen, und bei Maladie kann ich das tun, da es dafür keine Grenzen gibt. Das ist ein unglaublich befreiendes Gefühl.

Und ja, Maladie ist sehr persönlich. Ich habe das ja auch schon bei Tombthroat (das Konzept und die Texte von „Eden Apocalypse“ stammen von mir) und God Enslavement in den Texten getan, aber da doch sehr verschlüsselt und metaphorisch. Bei Maladie habe ich anfangs auch eine sehr verschlüsselte Sprache genutzt und das nicht mal wirklich bewusst. Mit der Zeit wurden meine Texte aber einfacher, leichter verständlich und direkter. Die kommenden beiden Veröffentlichungen haben die direktesten und einfachsten Texte, die ich je geschrieben habe. Also das genaue Gegenteil von meinen älteren Werken. Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich gespannt, wie die Hörer und Kenner Maladies das aufnehmen werden.

Ich habe in meinen Texten immer sehr viel preisgegeben von mir und den Gedanken, die mich umtreiben. Und das bereue ich nicht. Es würde einfach nicht passen, wenn ich solch eine Art Musik, die direkt und ungefiltert aus mir herausströmt, komponieren und dann irgendwelche Fantasy-Stories dazu texten würde. Maladie ist ein stetiger homogener Fluss aus Ton und Wort. Da die Themen, die ich da fokussiere, immer sehr präsent in meinem Leben waren, gibt es hier auch nichts, das ich nicht mehr nachvollziehen könnte oder dergleichen. Maladie ist ein sehr großes Stück meiner selbst. Und ja, Maladie ist Katharsis und auch eine Art Therapie. Allerdings nicht unbedingt als eine Art „Heilung“, sondern eher im Sinne einer kurzen Entladung. Nicht einfach zu erklären. Es tut gut, Dinge musikalisch und textlich herauszulassen, aber sie sind deshalb nicht weg.

Du hast ja ein eigenes kleines Studio. Ist Maladie in dieser Form auch nur dadurch möglich, durch diese Unabhängigkeit? Nimmst Du in diesem Studio auch andere Bands auf?

Oh ja, das ist eine unglaubliche Entlastung. Ich kann, wenn mich meine Ideen mal wieder quälen, mich direkt hinsetzen und diese aufnehmen. Den Großteil von Maladie spiele ich mittlerweile selbst ein. Früher habe ich die Gitarren eingespielt und musste dann warten, bis wir ins Studio konnten und Drums, Bass, Keyboards und all die anderen Instrumente aufnehmen konnten. Seit ich ein eigenes Studio habe, mache ich das einfach direkt selbst. Zuerst kommen Gitarren und Drums, dann Bass und schließlich alle anderen Instrumente. Mark nimmt seine Parts ebenfalls bei mir auf. Wenn ich das alles im Kasten habe, kommen Déhà und Alex zusammen ins Studio und wir nehmen den Gesang auf. Hauke nimmt sein Saxophon im hohen Norden auf, da das für ihn einfacher ist. Kevin macht dies ebenfalls in einem Studio an seinem Wohnort. Auf den nächsten beiden Veröffentlichungen sind wir aber tatsächlich nur noch zu dritt. Wie genau, bleibt noch ein Geheimnis.
Ich arbeite hier auch mit anderen Bands zusammen, ja. Aber ganze Produktionen eher selten, als letztes ein ziemlich cooles Death Metal Demo, das aber leider (noch) nicht veröffentlicht wird. Ansonsten eher kleinere Arbeiten. Öfter das Erstellen von DDPs (für die Presswerke), Midi-Be- und Verarbeitungen, Layout von CDs und LPs für die Druckereien usw. Ich plane aber langfristig, das alles auszuweiten und irgendwann zu meinem Hauptjob zu machen.

Tombthroat gibt es ja nun auch schon länger nicht mehr. Als Grund wurden auch gesundheitliche Gründe Deinerseits genannt, hast Du das dann gut in den Griff bekommen? Tombthroat waren ja leider immer ziemlich unterbewertet. Kannst Du, vielleicht auch gerade im zeitlichen Abstand, Gründe dafür nennen, warum die Band nie so richtig-also in Underground-Dimensionen-Fahrt aufgenommen hat bzgl. Bekanntheit? Und ich las in einem Interview von 2015 mit Dir, also kurz vor dem offiziellen Ende Tombthroats, dass Du noch ein unveröffentlichtes Album quasi fast fertig hattest. Sind diese Songs nie veröffentlicht worden oder sind viele Ideen davon auf dem God Enslavement-Debüt gelandet?

Ja, ich war 2014 ziemlich krank und ich habe das auch nur knapp überlebt. Davon sind dann einige Sachen hängengeblieben, die ich mittlerweile aber ziemlich gut im Griff habe. Eine Sache belastet mich da am meisten, da ich deswegen nicht mehr sehr sauber meine Instrumente spielen kann (recht Tagesform-abhängig), aber da ich eh nie besonders begabt darin war, merkt das wahrscheinlich eh keiner, haha.

Wie ich nach dem Ende von Tombthroat immer öfter erfahren habe, waren wir im Ausland gar nicht so unbekannt, wie wir das aus deutscher Sicht waren. Damals, als wir zum Beispiel in Slowenien gespielt haben, kamen Leute, die einen halben Monatslohn für unsere CDs, T-Shirts und Eintrittskarten hingelegt haben, und sich so sehr gefreut haben, uns endlich mal live sehen zu können. Das war mir schon fast unangenehm, weshalb ich ihnen dann den ganzen Abend Freibier ausgegeben habe aus dem Backstage-Bereich. Nicht weitersagen, hehe. Außerdem bekomme ich ab und zu noch Nachrichten von Leuten, die unsere Alben lieben und sich wünschen, dass wir zurückkommen. Sogar Fotos von Autos in Thailand, auf denen riesig unser Schriftzug auf der Heckscheibe klebt. Das wärmt einem schon sehr das Herz und macht auch ziemlich stolz.
Aber ja, nach 20 Jahren Bandgeschichte sollte man da schon mehr erwarten können. Und da muss man sagen, wie es ist: Die Interessen der Bandmitglieder haben sich da halt einfach in verschiedene Richtungen entwickelt. Für die Jungs wurde die Band immer mehr zum Hobby und dazu gehörten Tourneen eben nicht mehr. Wir hatten nach unserem letzten Album „Eden Apocalypse“ so einige Angebote, die wir ablehnen mussten, da die Urlaubstage anderweitig verplant waren. Ich verstehe das, keine Frage. Wenn man Familie hat, Kredite abbezahlen muss usw., muss man halt auch sehen, dass man monatlich seine festen Einkommen hat. Und das geht als Death-Metal-Musiker nun mal nicht (mehr). Wie gesagt, ich verstehe das, finde es aber sehr schade, da bei Tombthroat wirklich wesentlich mehr drin gewesen wäre und ich das gerne auch erlebt hätte.
Gerade unser letztes Album hat weltweit unglaublich gute Rezensionen bekommen und die Fans waren auch sehr begeistert von dem Wutbatzen, aber wenn man da als Band nicht dranbleibt und sich den Arsch aufreißt, geht man eben unter.

Was das erwähnte „unveröffentlichte“ Album angeht, das ich für Tombthroat geschrieben hatte, liegst du fast richtig: Daraus ist „Consuming the Divine“ geworden. „God Enslavement“ sollte eigentlich der Titel dieses Tombthroat-Albums sein. Da wir die Band dann aber aufgelöst haben, ich dieses Album aber zu gut fand, um es nicht zu veröffentlichen, habe ich es eben als God Enslavement veröffentlicht.

Wie sieht es denn aus mit God Enslavement? Das Debütalbum beinhaltetet ja richtig guten Death Metal mit einem Schuss Grindcore, wird da eventuell nochmals etwas kommen ? Wenn ich mich recht erinnere, hast Du diese Band ja gegründet, wie kam es zur Beteilung von Leuten wie Adam Jarvis von Misery Index? Und lief der gesamte Entstehungsprozess online ab und Ideen und Songs wurden hin- und her geschickt oder habt ihr Euch tatsächlich auch persönlich getroffen zwecks Proben und Aufnahmen? Das Album ist ja auch sehr gut in der Presse bewertet worden, trotzdem hatte ich auch hier den Eindruck, dass hier eigentlich mehr hätte passieren können oder müssen. Lag es auch vielleicht am Label, das zu geringe Promo-Möglichkeiten hatte?

Ich werde in letzter Zeit immer öfter gefragt, ob ich mit God Enslavement nochmal was mache und ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Grundsätzlich Bock habe ich schon. Ein kleines Label aus Ungarn möchte das erste Album als Digi-Pack und LP neu auflegen. Mal sehen, wie das läuft, dann mache ich mir dazu vielleicht mal intensivere Gedanken.

Was die Bandmitglieder angeht, war es ziemlich einfach. Ich habe mir überlegt, wer passen könnte, habe diesen meine Demoaufnahmen geschickt, sie waren begeistert und waren dabei. Komplett unkompliziert. Uns getroffen oder gar geprobt haben wir nicht. Alle haben ihre Parts in Studios in Wohnortnähe eingespielt, mir geschickt und ich habe alles zusammen an Stefano ins 16th Cellar Studio nach Rom geschickt, damit dieser den passenden Mix und das Mastering erledigt. Solche Dinge sind heutzutage ja kein Problem mehr.

Das Album ist bei der Presse tatsächlich sehr gut angekommen, ist aber leider auch ziemlich untergegangen. Das lag nicht nur an einem vielleicht zu kleinen Promo-Budget, sondern auch daran, dass wir nicht live gespielt haben. Alle, vor allem Adam, waren ziemlich wild auf Auftritte mit God Enslavement, aber da gibt es eben auch einiges zu beachten. Erstens müssen die Kosten gedeckt sein und zweitens macht es mir meine Gesundheit nicht mehr so leicht wie früher. Und wenn man mit einer Band nicht (sehr viel) live spielt, hat man auf dem Markt heutzutage einfach keine Chance mehr. Siehe eben auch Tombthroat. Es wäre aber natürlich trotzdem schön, wenn mehr Leute das Album hören würden. Der Großteil der Szene kennt es nämlich einfach nicht. Bekannte Musiker und Mundpropaganda reichen hier eben nicht (mehr).

Maladie bedienen ja letzlich im Bereich Black /Death/Extreme Metal eine ganz andere Nische. Würde es Dich auf Dauer überhaupt noch befriedigen, weniger komplexe oder weniger „anspruchsvolle“ Musik zu machen?

Hm, ich finde Maladie eigentlich weder komplex, noch besonders anspruchsvoll. Aber ich denke, das geht jedem Musiker mit seiner eigenen Musik so und ich weiß auch, dass das sehr viele anders sehen als ich. Aber ich habe vorhin ja schon erwähnt, dass ich Grenzen nicht mag, und wenn ich dann wieder „nur noch“ zum Beispiel Death Metal spielen würde, würde mich das nicht befriedigen, da hast Du Recht. Ich brauche einfach diese Freiheit, die ich bei Maladie habe, um mich entfalten zu können. Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich liebe Death Metal in seiner puren und rohen Form, aber es würde mich zu sehr limitieren, wenn ich in nur eine Schublade passen müsste.

Die nächsten beiden Maladie-Veröffentlichungen sind allerdings musikalisch, im Gegensatz zu unseren bisherigen Werken, ziemlich reduziert. So viel kann ich schon mal vorab verraten, und das wird einige Leute auch ziemlich überraschen, auch wenn ich der Meinung bin, dass man sich bei Maladie sowieso nie sicher sein kann, was einen als nächstes erwartet. Keine Veröffentlichung klang bisher wie die vorherige und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch so bleiben wird.

Bisher gab es ja nur einen Auftritt von Maladie am Ragnarök-Festival 2013. Wie war das, wie schwierig war die Umsetzung und würdest Du so etwas nochmals gerne wiederholen ?

Ich konnte mir Maladie auf einer Bühne ja, ehrlich gesagt, nicht wirklich vorstellen. Das Angebot vom Ragnarök Festival war aber so gut, dass ich es wagte. Wirklich schwierig war es dann nicht. Jeder der damals Beteiligten ist ja sehr erfahren und wir haben dann kurz vor dem Gig auch nur zwei Mal geprobt. Der Gig an sich war dann trotz aller Professionalität doch sehr viel emotionaler, als ich dachte und ich glaube, dass dieser Auftritt gerade deswegen auch so gelungen ist. Das war eine sehr intensive Sache und ja, ich kann mir durchaus vorstellen, das Ganze vereinzelt hier und da exklusiv zu wiederholen. Mal sehen, was da noch kommt.


Denkst Du, dass Deine Heimaststadt Ludwigshafen in einer bestimmten Art eure Musik oder besser gesagt deren Entstehungsprozess beeinflusst? Ich kenne die Stadt nicht, aber Ludwigshafen ist ja als Industriestadt bekannt. Herrscht je nachdem, wo man sich dort befindet schon eine bestimmte, kalte oder „entfremdete“ Atmosphäre? Ich las ein Review zur „Symptoms II“ EP, in dem diese Verbindung zur Stadt aufgegriffen wurde, der Rezensent kam wohl selbst aus Ludwigshafen.

Das ist eine sehr interessante Frage, die ich mir früher selbst nie gestellt habe. Sie kam mir, ehrlich gesagt, gar nicht in den Sinn. Aber in einem Interview, das ich vor kurzem der hiesigen Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ gegeben habe, wurde ich mit einer sehr ähnlichen Frage konfrontiert und das hat mich dahingehend wieder zum Nachdenken angeregt. 
Ich fühle mich sehr wohl in Ludwigshafen. Ich bin hier aufgewachsen und ich mag die allgemeine Ruhe, die hier größtenteils herrscht. Ludwigshafen kann sehr kalt wirken, das stimmt. Aber es ist hier nicht so kalt und trist, wie man das außerhalb gerne erzählt oder darstellt. Es gibt durchaus sehr schöne Gegenden hier, und wir haben hier sogar ein Naturschutzgebiet, das immer einen Besuch wert ist und einen vergessen lässt, dass man sich in einer Arbeiterstadt befindet. Ludwigshafen ist also nicht so schlimm, wie es vielleicht auf den ersten Blick wirkt. Ich lebe sehr gerne hier.
Inwieweit mich das als Musiker beeinflusst, kann ich dir nicht wirklich sagen. Unbewusst wird man ja von sehr vielen Dingen beeinflusst und sicher auch durch die Gegend, in der man aufgewachsen ist und lebt. Diese riesige Fabrik hier, die mit hohen Zäunen, Stacheldraht und uniformierten Schutzleuten gesichert ist, hat ganz sicher einen Einfluss, vor allem auf Kinder. Ich bin nur wenige Meter von dieser Fabrik aufgewachsen. Das wirkt tatsächlich irgendwie entfremdet, da hast Du recht. Aber um zum Punkt zu kommen: Ich weiß leider nicht, wie sehr das alles meine Musik beeinflusst (hat). Denn eigentlich existiert um mich herum irgendwie nichts mehr, während ich komponiere. Dann bin ich voll und ganz in meiner Musik und in meinen Texten. So sehr, dass ich manchmal am nächsten Tag kaum noch weiß, wie das alles, was ich da gerade gegenhöre, überhaupt entstanden sein kann, haha.

Du hattest ja auch mal das „Not Dead Yet“-Festival in Frankenthal veranstaltet. Wenn ich das richtig gesehen habe, gab es sechs Ausgaben davon, die letzte 2011. Auch hier habe ich in Erinnerung, dass Du über mangelnde Resonanz seitens der Zuschauer klagtest. War das der Grund für das Aus ? Und juckt es dich manchmal noch bzw. wieder, etwas in diese Richtung zu veranstalten?

Uff, ja das habe ich ja fast schon erfolgreich verdrängt, haha. Damals war ich noch etwas idealistischer. Ich habe es einfach geliebt, sich da mit anderen Bands auszutauschen. Sowohl professionell als auch auf rein menschlicher Basis. Und ich habe es natürlich auch sehr gemocht, wenn Besucher meiner Feste Spaß hatten und auch neue Bands kennengelernt haben. Ich habe nicht nur das Not Dead Yet Fest veranstaltet (das letzte wurde übrigens in Ludwigshafen und nicht in Frankenthal wie die Vorgänger ausgetragen), sondern auch andere kleinere Konzerte. So habe ich mehreren Leuten einen Gefallen getan und das war eine schöne Sache. Aber auf der anderen Seite war das auch eine sehr undankbare Angelegenheit. Ich habe immer versucht, es den Bands und dem Publikum recht zu machen. Wenn ich aber für neun internationale Bands 15€ Eintritt verlange und trotzdem um die 50 Leute vor der Halle habe, die zwar einen Rucksack voll Suff dabei haben, aber meckern, dass 15€ Eintritt zu teuer sei und sie deswegen nicht reinkommen (ich habe sogar Mails vorher bekommen, in denen sich die Leute über den Eintrittspreis beschwert und mich übelst dafür beschimpft haben), habe ich einfach keinen Bock mehr. Es war so schon immer schwierig, überhaupt auf 0 zu kommen, bei der letzten Ausgabe gab es dann aber noch einen unnötigen Feuerwehreinsatz, der mir finanziell dann erstmal das Genick gebrochen hat, und ich habe einige Zeit gebraucht, um das zu stemmen. Da hatte ich ganz einfach keinen Bock mehr und habe es sein lassen. Ich vermisse die Zeit mit den Bands und Fans, ja, aber ich möchte nichts mehr dergleichen machen.

Sowohl als langjähriger Fan und Hörer, als auch als aktiver Musiker: Wie siehst Du die Entwicklung der Szene im Generellen oder hinsichtlich bestimmter Aspekte ? Was war früher besser, was ist heute besser? Welche Bands begeistern Dich heute, irgendwelche Geheimtipps?

Ich möchte eigentlich nicht der frustrierte „früher-war-alles-besser“-Typ sein, erwische mich selbst aber immer öfter mit dem Gedanken. Es hat sich vieles zum Negativen geändert. Diese Kommerzialisierung des Metals hat die Leute immer weiter weg von der Hauptsache, der Musik, geschoben. Heute ist die Sauferei, in beschissenen Kostümen, Klopapier durch die Gegend werfend und dergleichen so viel wichtiger geworden als die Musik, dass viele Festivals schon ausverkauft sind, bevor überhaupt die erste Band bekanntgegeben wurde. Viele verlassen ja nicht mal mehr den Zeltplatz, um sich eine Band anzusehen. Die Musik ist so viel mehr, kann so viel mehr geben als dieses Die-Sau-raus-lassen. Metal ist da zum Kommerz-Pop geworden. Musik wird kaum noch richtig gehört, die Aufmerksamkeitsspanne überschreitet selten die drei Minuten, und Bands werden nach einem neuen Album gefragt, nachdem das aktuelle Album nur einmal mit dem halben Arsch angehört wurde, usw.

Auch die Streaming-Dienste schaden der Musikszene auf Dauer mehr als vielen bewusst ist. Wenn die Labels und Bands bei 35.000 Streams zusammen keine 50€ bekommen, kann das auf Dauer keiner mehr stemmen. Musik machen und veröffentlichen kostet einen großen Batzen Geld. Das vergessen die Menschen immer wieder sehr gerne. Und wenn das nicht mehr auch nur ansatzweise reinkommt, wird es irgendwann nicht mehr möglich sein, Qualität abzuliefern. Das war früher anders. Da hat man in Ehrfurcht das Cover angestarrt und mit Kopfhörern vor der Anlage gesessen und jeden Ton in sich aufgesogen. Es wurde gerne für ein neues Album gezahlt. Denn darauf kam es schließlich an. Die Musik und das Medium an sich war damals einfach magischer und sehr viel mehr im Mittelpunkt.

Man muss sich die Musikwelt nur mal anschauen. Große Bands wie Iron Maiden, Metallica, AC/DC, Pink Floyd und wie sie alle heißen, wird es nie wieder geben. Die Helden der Jugend. Die Bands, wegen denen man selbst Musik machen wollte. Zu denen man aufgeschaut hat. Sie sterben aus, und es kommen keine mehr nach. Mich macht diese Aussicht ziemlich traurig. Aber ganz so schlimm wie sich das jetzt liest, ist es nun auch nicht. Es gibt immer noch eine kleine Anzahl von Musikliebhabern, Fans, Labels (ich möchte hier ausdrücklich Apostasy Records erwähnen) und Musiker, die mit einer unglaublichen Liebe und Hingabe zur Musik leben und alleine das reicht mir schon, um nicht zu resignieren.

Besser bzw. einfacher ist heute natürlich der Kontakt zu anderen Bands, Fans, Labels usw. Das Internet macht nicht nur kaputt, es erleichtert vieles und ich kann mir kaum noch vorstellen, wie wir das damals alles ohne hinbekommen haben, haha. Auch für junge Bands hat das natürlich Vorteile, da sie ihre Musik so viel einfacher an den Mann bekommen können. Allerdings ist die unglaubliche Menge an Bands, die das Internet fluten, natürlich auch wieder ein Hindernis für neue Bands, da sie sich da erstmal durchsetzen müssen. Also, wie man es wendet und dreht, es hat alles Vor- und Nachteile.
Ich durchforste immer noch sehr gerne den Underground und freue mich immer noch wie vor 30 Jahren, wenn ich Bands entdecke, die mich emotional packen können. Das sind Momente, in denen ich mich wieder ein bisschen wie der kleine Junge fühle, der ich damals war, der von der Magie und Atmosphäre der Musik vereinnahmt, ja, umarmt wurde. Ich kann mich da immer noch drin verlieren und muss mich sogar oft bremsen, da ich ja dann auch jede Veröffentlichung kaufe (ja, physisch in Form von CDs und LPs, keine Streams oder Downloads) und das kostet Geld und Platz in der Bude.

Ob das nun wirklich Geheimtipps sind, kann ich Dir gar nicht sagen, da in dem Wust an Veröffentlichungen nicht immer sehr offensichtlich ist, wie bekannt diese Bands schon wirklich sind. Aber mich haben in den letzten Jahren Bands wie Mesarthim, Odraza, Mare Cognitum, Akhlys, Ulcerate, Wilderun, Zeal & Ardor, Cytotoxin, Devangelic, Igorrr, Crippled Black Phoenix, Havok, Villagers Of Ioanna City und auch natürlich meine Kumpels von Spheron und Deadborn, sehr begeistert. Im Jazz muss ich da natürlich das Tingvall Trio, Gogo Penguin, Tigran Hamasyan, Cameron Graves, Nubya Garcia, Moses Boyd und Hedvig Mollestad nennen. Aber, wie schon erwähnt, ich habe auch eine große Vorliebe für die Musik von Singer-Songwriterinnen, wie zum Beispiel Adele, Birdy und Amy MacDonald. Aber die sind natürlich schon lange keine Geheimtipps mehr, haha.

Da ich gesehen bzw. gelesen habe, dass Du auch sehr viel liest: Was hast Du als letztes gelesen? Gibt es Autoren oder Werke, die Du besonders empfehlen kannst, vielleicht auch gerade unbekanntere Sachen?

Oh, ich komme in letzter Zeit leider nicht mehr sehr oft zum Lesen, da ich eigentlich, wenn wir nicht gerade eine Pandemie haben, sehr viel in der Videothek und in meinem Studio arbeite und auch versuche, meiner Mutter so gut wie möglich beizustehen, die meinen an Demenz erkrankten Vater pflegt. Ich muss zugeben, dass ich dann in meiner Freizeit kaum noch ein Buch in die Hand nehme und lieber die Playstation anwerfe, um eine einfachere und schnellere Realitätsflucht zu erreichen. Das ist eigentlich schon eine Schande, da ich Bücher wirklich liebe und im Monat immer mindestens drei gelesen habe.

Das letzte Buch, das ich vor kurzem gelesen habe, war „Der Alchimist“ von Paulo Coelho (das Lieblingsbuch meiner Partnerin). Der Autor schafft es hier, große Fragen des Lebens in eine leicht anmutende Geschichte zu verpacken. Sehr fesselnd und zum Nachdenken anregend. Ansonsten muss ich hier natürlich meine absoluten Lieblingsbücher empfehlen, die zwar nicht gerade von unbekannteren Autoren stammen, aber meiner Meinung nach jeder gelesen haben sollte: „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón und „Die Hyperion Gesänge“ von Dan Simmons. Und frage mich bitte nicht, von was diese Bücher handeln, denn ich könnte es nicht ansatzweise adäquat in Worte fassen. Das muss man selbst gelesen haben. Sehr schwere Kost, aber unbedingt lesenswert ist auch Donald Ray Pollocks „Das Handwerk des Teufels“. Ein Buch, das einem sehr nahe geht, vor allem, wenn man Ähnliches erlebt hat. Empfehlen möchte ich auch „Die Wälder am Fluss“, „Kahlschlag“, „Dunkle Gewässer“, „Blutiges Echo“ und „Gluthitze“ von Joe R. Landsdale und Peter Webelings „Das Lachen und der Tod“.

Was sind die nächsten Pläne mit Maladie? Die letzten Worte gehören Dir, alles bisher Ungesagte kann hier noch rein!

Die nächsten beiden Veröffentlichungen sind fertig produziert und diese werden, wie vorhin bereits erwähnt, einige Leute sehr überraschen. Genaue Veröffentlichungstermine kenne ich aber leider noch nicht.

Ansonsten möchte ich mich bei Dir bedanken für dieses ausführliche Interview und die damit verbundene Wertschätzung.
Und an euch alle da draußen: Gebt niemals auf, egal wie dunkel eure Tage und Gedanken auch sein mögen; wo Schatten ist, ist immer auch ein Licht, selbst wenn ihr es noch nicht sehen könnt. Wenn ich es geschafft habe, dann schafft ihr es auch...