"Tridentifer muss nicht aus der Reihe fallen, ich möchte den Death Metal nicht neu erfinden!"
Tridentifer aus Kaiserslautern spielen interessanten Old School Death Metal, der seine Inspiration einerseits den schwedischen Großmeistern des Fachs wie Entombed, Grave und Dismember verdankt, andererseits durch den Einsatz von düster-schaurigen Synthesizer-Parts und doomigen Passagen seine eigene kleine Nische gefunden hat. Die Band gibt es nun auch schon fast zehn Jahre und sie hat es in dieser Zeit auf einige Veröffentlichungen gebracht. Gitarrist Marco, der früher übrigens mal bei den doch relativ bekannten Dark zugange war, stand mir ausführlich Rede und Antwort.
Erzähl doch erst einmal was zur Band. Wann wurde die Band gegründet? Woher kanntet Ihr Euch?
Hallo Gerald, Hallo Systematic Desensitization Zine! Erstmal Danke für das Interesse an unserer Band! Dann leg ich mal los, zur Vorgeschichte:
Nachdem es bei meiner damaligen Band Redgrin (bei der ich
auch Gründungsmitglied war und viele Jahr verbracht hatte) doch schon
sehr zäh voran ging, hatte ich mich dazu entschlossen auszusteigen und meinen
eigenen Weg zu gehen.
Tridentifer wurde jedoch schon kurz davor, am 23.12.2011 gegründet und sollte eigentlich nur als Nebenprojekt für meine musikalischen Ideen dienen, bei denen ich zuvor irgendwie immer ausgebremst wurde.
Der Plan war hier und da mit einem Gast-Sänger einige Songs
zu veröffentlichen, die mit atmosphärischem Synthesizer untermalt meine eigene
Interpretation von Death Metal widerspiegeln sollte – ohne Kompromisse eingehen
zu müssen!
Synthetische Untermalungen sind auch nicht unbedingt
jedermanns Sache, die Synths waren und sind für mich jedoch sehr wichtig, auch
wenn es technisch nicht immer so einfach live umzusetzen ist, ohne einen
Keyboarder in der Band zu haben.
Der HM-2 Schweden Sound war z.B. ein Muss! Gewisse `Klischees´, die Death Metal ausmachen, wollte ich auch unbedingt einbringen.
Ich kontaktierte erstmal Heiko, der damals bei Redgrin bereits als Drummer im Gespräch war, wozu es allerdings nicht kam. Von da an kannten wir uns auch. Er war sofort begeistert, da er in der härteren Metal- Richtung bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gemacht hatte.
Den eigentlichen `Kern´ bildeten dann bei Tridentifer Heiko,
Oli (der etwas später erst dazu kam) und ich. Einige Songs/Baustellen, die ich
teils schon aufgenommen hatte, wurden in Zusammenarbeit mit Heiko schnell
fertiggestellt. Heiko hatte hier nicht nur als Schlagzeuger, sondern auch viel
in Sachen Lyrics dazu beigetragen und als Oli dazu stieß, konnten wir relativ
flott unser Demo aufnehmen und auch live spielen.
Oli und ich kannten uns schon länger aus der Lauterer Metal
Szene-durch Konzerte, Kneipen, wir wohnen ja in einem `Dorf´ -durch die
Band hatten wir dann aber erst wirklich regelmäßigen Kontakt.
Tobias, der später dazustieß, hatte sich auch direkt mit
einigen Songs bei Tridentifer verewigt, die auf das Debütalbum `Path of the damned souls´ kamen - ein wirklich sehr guter Gitarrist, schade, dass er recht
schnell die Band wieder verließ! Im Gegensatz zu uns war er auch um einiges
jünger, evtl. lag es auch daran... Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute für
seine musikalische Zukunft und auch privat!
Die damaligen Aufnahmen wurden eigentlich (auch aufgrund
etlicher Besetzungswechsel, die ich jetzt nicht alle namentlich erwähne) alle –
bis auf einige Solos – nur von uns Dreien- Heiko, Oli und mir,
aufgenommen. Weder auf dem Demo- noch auf dem Debütalbum hatten die damaligen
Bassisten z.B. etwas eingespielt. Hätten wir das noch neu aufnehmen müssen, so
hätte das nur Zeit gekostet!
Anfang 2016 kam es dann aber zur Spaltung, was jedoch keinen
musikalischen Hintergrund hatte! Heiko und Oli gingen dann einen neuen Weg und
die anderen Jungs gründeten auch neue Bands bzw. stiegen woanders ein. Ich führte Tridentifer dann als Side-Projekt
wieder weiter und es gab gegen Ende 2016 mit Gast-Sänger Eric alias `Akheron´
von Nekkromaniac aus Pirmasens ein weiteres Album mit dem Titel `Left to Rot´.
Aufgrund seiner sehr Black Metal-tauglichen Stimme entschied
ich mich dazu, hier nicht den Schweden HM-2 Sound zu fahren, was ich aber
später bereute. Wir werden diesen schwedischen Sound – wie ursprünglich geplant – bei zukünftigen Veröffentlichungen weiter so handhaben !
Da ich ebenso noch eine andere Band namens Black Eden ins
Leben gerufen hatte, lief das mit Tridentifer dann in den letzten Jahren
eigentlich weiter so. 2019 war Patrick als weiterer Gast-Sänger auf dem
Album `Under the sign of the trident´ zu hören. Er hat einen hervorragenden
Job gemacht, es war wegen der Entfernung nicht immer so einfach, sich zu
verabreden. Ich komme hier aus Kaiserslautern und er aus der Stuttgarter Kante!
Wir kannten uns von Konzerten, er hatte mit seinen Jungs
eine Band namens Crimson Death, leider haben die Jungs sich mittlerweile
aufgelöst!
Nun haben wir schon 2021 und es kamen immer mal wieder über
die Jahre einige Anfragen, ob wir wieder live spielen würden. Zusammen mit
Julian, dem letzten und nun festen Sänger der auf dem kurzen und knackigen
Album `Nachtmahr´ zu hören ist, entschlossen wir uns Tridentifer wieder
aufleben zu lassen und auf die Bühne zu bringen!
Nein, eigentlich gar nicht. Da ich mich selbst um das große Ganze seit der Gründung bis heute kümmere, war das definitiv kein Problem. Es war ja - wie bereits erwähnt - eigentlich am Anfang ein Side-Projekt, dass mal eine komplett besetzte Band daraus wird, das war eher Zufall. Egal ob die Band nur aus mir oder mehreren Jungs bestand, an Songs hab ich immer irgendwie gebastelt und bezüglich Gesang hatte sich immer schnell jemand gefunden.
Ich konnte tun und lassen was ich wollte und musste von
daher auch keine Kompromisse eingehen. Ich war dadurch auch wesentlich
schneller im Produzieren von Songs und Alben. Ich hatte von Anfang an gewisse
Vorstellungen wie Tridentifer klingen sollte, was mir auch rein visuell in
Bezug auf Schriftzug, Artwork und Online-Präsentation wichtig war und immer
noch ist.
Es sollten genau die Klischees bedient werden, die mich selbst beim Metal so sehr angezogen haben und die mich bis heute auch immer noch faszinieren. Tridentifer muss nicht aus der Reihe fallen, ich möchte den Death Metal nicht neu erfinden, sondern nur meine/unsere eigene Art davon als Beitrag leisten und Spaß haben!
Es ist für mich kein Zwang zur Probe zu gehen oder mich
zuhause hinzusetzen und einen neuen Song zu schreiben. Mit den richtigen
Leuten, die dahinter stehen, geht das schnell und es ist jedes mal eine Freude,
wenn der Sänger mir dann seinen Gesang dazu präsentiert und es einen einfach
sofort mitreißt!
Was war der Grund, beim neuen Album „Nachtmahr“ deutsche Texte zu verwenden? War das schon immer ein Wunsch gewesen?
Das kam eher durch Zufall so - Sänger Julian hatte von mir Themen genannt bekommen und ich hatte die Songs auch auf Deutsch so benannt, `Fährmann´ und `Nachtmahr´. Julian hatte dann einfach experimentiert und die Texte auf Deutsch gesungen!
Ich fand es Klasse und daher haben wir uns dazu entschlossen
nachzulegen und eine EP zu machen, die vermutlich mehr deutsche Texte als
englische Lyrics enthalten wird!
Nicht nur das Artwork wurde bereits in Auftrag gegeben, es stehen sogar schon drei neue Songs mit dem Titel ,`Gespinst´, `Die weiße Frau´ und `Medusa´ fest - lasst euch überraschen!
Ich finde bei Euch besonders gut, dass ihr schon so eine eigene kleine Nische gefunden habt: einerseits traditioneller, eher schwedisch geprägter Death Metal, der auch gut nach vorne abgeht, andererseits dann auch immer wieder diese unheilvoll-doomigen Teile, die gerade wenn sie mit den sehr passenden Keyboard-Einsätzen daherkommen, eine tolle Wirkung erzielen. Wobei diese Richtung erst richtig mit dem ersten Album eingeschlagen wurde, das erste Demo `Zombified´ ist ja doch noch etwas roher und simpler. Auch seid ihr teils dann doch sehr melodiös unterwegs. Wie würdet ihr Eure Musik einordnen, wie entwickelte sich diese und wer hatte daran meist den größten Anteil? Gerne kannst Du auch zu jeder Veröffentlichung etwas sagen und einen Kurzabriss geben.
Beim Demo `Zombified´ hatte Oli den Song `Bloodwine´ beigesteuert, der allerdings doch eher sehr viel Blastbeats enthielt, da er eigentlich von seinem Projekt Dawn of Anger stammte. Ich habe dann in Kooperation mit Heiko eine langsamere Drum-Version daraus erstellt, die eher in Richtung Oldschool Death Metal ging.
Heiko selbst spielt neben Schlagzeug auch etwas Gitarre und hatte den Song `Ripping cancer´ geschrieben. Die anderen zwei Titel `Of days to come´ und `Zombified´ kamen rein musikalisch von mir, Heiko hatte die Texte dazu verfasst.
Da Heiko den Endmix fürs Demo im Studio seiner Coverband
gemacht hatte, wurde der Synthesizer doch schon sehr in den Hintergrund
gefahren...
Beim Album `Path of the damned souls´ lief das Mixen dann bei mir ab und da wurde natürlich mehr Wert darauf gelegt, den Synth etwas mehr zu hören. Einige Songs standen schon bereits zu Zeiten des Demos, melodischer würde ich persönlich deshalb nicht unbedingt behaupten, aber ja, so einige simple Gitarrenmelodien reißen uns doch schon raus, nicht zu monoton zu klingen...
Ob wir in neuer Besetzung live den Synth mit einbringen ist
bisher unklar. Es gibt natürlich Möglichkeiten, das entweder vom Band ablaufen zu lassen oder eben einen weiteren Musiker mit in die Band zu holen.
Das müssen wir erstmal in der Probe testen, ob wir dies wirklich auch so live
umsetzen wollen. Ohne Click zu spielen wäre flexibler, jeder trinkt ja, wenn
möglich, auch gerne mal etwas und wenn der Drummer dann ständig zu 100% im Takt
spielen muss und jegliche Abweichung dann fatale Folgen für den Songablauf
hätte, wäre dies sehr unschön! Der Spaß soll hier im Vordergrund stehen, dann
doch eher einen Keyboarder der uns live unterstützt, der darf auch gerne ein Bier oder auch zwei mittrinken!
Für die Zukunft habe ich jedoch beschlossen, dass ich mehr
Wert darauf legen werde, die Songs eher so zu gestalten, dass diese auch ohne den
`Synth´ funktionieren und weit mehr in die Oldschool Richtung der 90er Jahre
gehen - es werden hier und da auch weiterhin einige deutschsprachige Texte mit
dazu genommen.
Nach der geplanten EP wird es hoffentlich auch mal wieder normal weiter gehen mit Live-Auftritten, dann werden wir je nach Erfolg in Bezug
auf Drummer-Suche eher mehr Augenschein auf das Spielen vor Publikum legen
anstatt weiter ständig Songs zu schreiben!
Das wäre zu schön gewesen, doch leider hatte der
Veranstalter der Garage Saarbrücken, der uns gebucht hatte, nicht gewusst, dass Cradle of Filth ihre eigene Vorgruppe mit im Schlepptau hatten. Er hat uns kurz davor wieder abgesagt! Das war echt ärgerlich für uns, aber was
soll´s!? Er konnte es nicht ändern und die Information kam leider zu spät durch.
Dafür durften wir schon als Vorband für Fleshgod Apocalypse auftreten! Im Allgemeinen konnten wir uns in der Zeit als voll besetzte Truppe
nicht beklagen, was Gigs anging. Irgendwie hatte sich immer schnell etwas Neues
ergeben und ich glaube, dass ohne den plötzlichen Split vielleicht schon mehr
draus hätte werden können.
Bisher waren wir zwar nur in Deutschland unterwegs,
über den Radius können wir uns aber nicht beklagen und ich hoffe, wir
können diesen irgendwann noch ausweiten!
Wurdet ihr eigentlich schon einmal - in welchem Zusammenhang auch immer - mit den schwedischen Trident (u.a.-ex Dissection/ Soulreaper) verwechselt, zudem ja die Musik nicht so unähnlich ist?
Das kam noch nicht vor, wäre aber zu verzeihen. Der Name
ist ja nicht viel anders. Es war jedoch keine Absicht meinerseits, ähnlich zu
heißen, und ich habe auch erst später erfahren, dass es noch eine Band namens
Trident gibt! Vielleicht fällt ja der ein oder andere aber dann mal durch
Zufall bei der Internetrecherche über unser Bandprofil...
Der frühere Schlagzeuger Heiko hatte den Grundstein dafür
gesetzt und einen doch sehr Black Metal-lastigen Schriftzug entworfen. Ich habe
dann das Ganze etwas leserlicher und eher Death Metal - like umgestaltet.
Die etwas dreieckige Grundform durch das Kreuz und die Flammen auf dem Anfangs-
und Endbuchstaben habe ich so übernommen.
Bei `Under the sign of the trident´ kam Raul Fuentes aus Spanien zum Einsatz. Unter dem Pseudonym `Mörtuus´ malt er hauptsächlich schwarz/weiß Cover, aber auch in Farbe. Für `Nachtmahr´ hatte ich ihn auch direkt wieder angefragt.
Dan Seagrave ist für mich der Gott unter diesen ganzen Künstlern!
Ich glaube, ich habe sehr viele Platten nur allein wegen
dieser Kunstwerke Probe gehört und oft auch gekauft...
Wie sieht es bei Euch in der lokalen Szene aus? Gibt es bestimmte Bands, die ihr empfehlen könnt, gerade vielleicht auch noch sehr unbekannte? Was kann man (wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht) in Kaiserslautern szenetechnisch so unternehmen, Clubs und Bars? Mir fallen zu bekannten Kaiserslauterner Bands als erstes natürlich die Spermbirds ein...Was passiert außerdem im Umland?
Ja, die Spermbirds - geile Songs die ich auch oft genug
gehört habe!
Es gibt doch einiges an guten Bands hier in und um
Kaiserslautern!
Da wären Warfield oder Burstin´ Out, ich glaube letztere Band
hatte sich zwar schon vor einiger Zeit aufgelöst, war jedoch vor kurzem wohl an
einer Reunion dran...!?
Meine alte Band Redgrin und Souldevourer (zwei alte Mitglieder
von Tridentifer) sind erwähnenswert, um mal weitere Bands der Death Metal Szene `K-Towns´ zu
nennen, oder eben Lord Vigo aus Landstuhl, die zwar eher doomigen Metal ohne
Death Growls, sondern mit `klarer Stimme´ zelebrieren, aber meines Erachtens
absolut geil klingen!
Und wer auf klassischen Heavy Metal steht, der kennt aus der
Lauterer Szene bestimmt Hammer King (unter anderem Musiker von Ivory Night und Warchild)!?
Ansonsten wohnen wir hier in einer kleinen Stadt, in der es
schwierig ist, Musiker aus dem härteren Metal-Bereich zu finden, die noch
keiner Band beiwohnen! Man kennt sich größtenteils, aber wenn man Musiker ist,
hat man meist irgendwo schon seine Finger drin...
Szene-technisch haben wir hier und da zwar eher kleinere Clubs/Bars, ich würde aber sagen in Sachen Death Metal kann man sich von Saarbrücken über Kaiserslautern bis nach Mainz doch schon gut vergnügen. In Kaiserslautern selbst gibt es das JUZ, das Irish House, den Cotton Club oder für größere Events die Kammgarn, in der ich selbst in der Ur-Formation mit Dark sogar mal auftreten durfte. Und zu guter Letzt gibt es das das Wladi Rockstock...ich komm da eher seltener hin, aber einmal im Monat ist dort Metal-Night, das macht eigentlich richtig Laune und viele Leute aus der Metal-Szene sind hier gerne anwesend!
Du warst ja mal ganz früher bei den Dark/Death Metallern von Dark. Ich kannte die noch von einem damaligen Rock-Hard Sampler, das Stück `Nemesis of neglect´. Sogar den Titel hatte ich noch im Kopf, und als ich jetzt im Vorfeld der Recherche für das Interview mir das Stück nochmals anhörte, war die Musik direkt wieder präsent, obwohl das ja mehr als zwei Jahrzehnte her ist…Wann und warum stiegst Du damals aus? Die Alben erschienen ja bei Gun Records, einem Sublabel von Sony, das war ja schon damals ein großes Ding, u.a. Kreator, Rage und Paradise Lost waren da ja auch mal unter Vertrag. Mit Tridentifer habt ihr dann ja auch nochmals Dark gecovert…
Ich wollte damals noch eher mehr harte Musik machen als die
Jungs die sonst so bei Dark dabei waren. Es wurde immer melodischer, immer mehr
Synthesizer... Zu diesem Zeitpunkt war das für mich noch nicht so wichtig. Ich
wollte mehr schnelle Songs und Blastbeats ohne großen Firlefanz.
Ich hatte es später schon stark bereut, dass ich
ausgestiegen bin, hier war von den einzelnen Musikern wirklich eine hohe
Disziplin und Herzblut mit im Spiel, was ich bis heute leider in dieser Form nur
selten erfahren konnte!
Vor einigen Jahren, bevor meine andere Formation Black Eden entstand, hatte ich mit Michael (der bei den ersten beiden Dark- Alben Sänger war) auch wieder angefangen Musik zu machen. Aufgrund leichter Unterschiede haben wir dann aber zwei Bands daraus gemacht, nämlich eben Black Eden und Endtime Prophets, die es nach wie vor gibt. In dieser Gründungsphase/Zeit kam auch die Frage auf, ob wir nicht Dark reaktivieren sollten, doch der eigentliche Kopf von Dark - Matze - war davon leider nicht zu überzeugen... Es wäre schön gewesen, immer wieder gibt es doch Leute, die die Band noch kennen!
Durch ein gemeinsames Konzert mit der Band Systematic Eradication aus dem Saarland kamen wir mit einem der Jungs von Voodoo Chamber Records ins Gespräch, so zumindest grob meine Erinnerung. (Prost, haha!) Es wurde aber eigentlich nie ein richtiger Deal/Vertrag unterschrieben. Wir hatten uns telefonisch und per Mail darauf geeinigt, dass wir das Logo auf unsere CD drucken und die Jungs uns auf ihre Homepage mit draufpacken - mehr ist da allerdings nie passiert.
Unabhängig davon - wir hatten da jetzt keine schlechte Erfahrung - finde ich Labels jedoch in kleinem Stil überflüssig! Über Bandcamp und andere Seiten kann man seine Musik selbst verkaufen und sofern Leute überhaupt noch eine CD oder ein Shirt kaufen, kann man das auch in Eigenregie verpacken und versenden. Wozu andere daran mitverdienen lassen, wenn Sie dir nicht wirklich etwas bieten können?!
Ein gutes Label sollte dir bestenfalls deine Produktion im
Studio bezahlen, dir zumindest helfen bekannt zu werden und gute Gigs
verschaffen, da macht es dann meines Erachtens auch Sinn, dass das Label mit an
dir verdient! Es muss ja unter anderem seine Investition wieder raus holen und
hat dann auch das Recht daran zu verdienen! Doch die meisten Labels haben diese
`Macht´ - den Einfluss und die Kohle gar nicht - es ist nur ein Hobby von
Metalfans!
Warum also Rechte abtreten und Geld verlieren, im Endeffekt
weiß man noch nicht einmal genau wieviel CD´s/LP´s wirklich verkauft wurden und ob richtig abgerechnet wurde!?
Zudem möchte ich Tridentifer nicht dazu verpflichten, wann
man wie viele Songs veröffentlichen muss, wieviel Zeit dazwischen liegen darf
oder wie oft man live auftreten muss, oder mit wem man etwas anderes aufnimmt
oder man keinen echten Einblick über die Einnahmen, beispielsweise von
Streaming-Diensten hat, die das Label dann einstreicht.
Musik zu machen ist auch Arbeit, jede Menge Herzblut und zum jetzigen Zeitpunkt ist das reine Liebhaberei, die sich finanziell noch nicht annähernd ausgeglichen hat-da binde ich Tridentifer nicht an ein kleines Möchtegern-Label! Sollte es wieder anlaufen und ein Erfolg draus werden, dann muss man abwägen, ob es Sinn macht. Wenn beide Parteien etwas davon haben....warum nicht!?
Welche (Death) Metal-Veröffentlichungen haben Euch in der letzten Zeit am meisten beeindruckt? Und was sind die All-Time-Favoriten?Ich fange erstmal mit den alten bekannten Bands an, die für
mich persönlich sehr wichtig waren, es immer noch sind und die vor allem zu
Tridentifer geführt haben. Also Alben, die ich heute noch gerne höre und mich
sehr geprägt haben, was die eigene Musik angeht:
Entombed – Left hand path, das HM-2 Death Metal-Album
schlechthin, für mich das Nummer Eins-Album, was die Songs und den Sound
angeht. Die Stimme dazu ist perfekt, schade das Lars mittlerweile verstorben ist, sehr
bedauerlich!
Nummer zwei auf meiner Liste ist Carnage – Dark Recollections, ebenso sagt das Albumcover schon genau das aus, was man auch bei `Left hand path´ in Form von Dan Seagrave´s zu Papier gebrachter Fantasie zu hören bekommt! Ich finde, das Album wird nie langweilig, auch wenn ich es selbst eigentlich mag, dass Songs einen großen Wiedererkennungswert haben und sich bestimmte Parts im Song wiederholen - so macht es mir bei `Dark Recollections´ absolut nichts aus, dass man irgendwie nie richtig weiß, wo man beim Album gerade ist, wenn man es nicht ständig durchhört...
Und meine Nummer drei ist `Soulside Journey` von Darkthrone ! Ich glaube, die Jungs haben da auch den Boss HM-2 verwendet. Es klingt
irgendwie so und ist ebenbürtig und meines Erachtens ähnlich wie das Carnage- Album. Ich mag zwar auch die späteren Black Metal-Alben der Band, aber es wäre
super, wenn die Jungs mal wieder so etwas veröffentlichen würden wie auf dem
ersten Release (das allerdings würde ich auch sehr begrüßen-Anmerkung des Verfassers)!
Bei all diesen drei Alben kam nur bedingt sehr wenig an
Synthesizer-Sounds zum Einsatz, aber das waren genau die Parts, die mich dazu
gebracht haben, immer wieder mal so etwas in weit größerem Ausmaß mit auf die
eigenen Produktionen zu packen.
Zu weiteren Metal-Alben, die ich bis heute gerne höre und mich geprägt haben, gehören unter anderem Morbid Angel mit `Altars of Madness´- absolut genial!
Dave´s Stimme auf diesem Album ist genau das, was für mich
eine gute Death Metal-Stimme ausmacht: rau, düster und trotzdem gut
verständlich. Ich mag ehrlich gesagt kein dumpfes Herumgegröhle bei dem ich
kein einziges Wort verstehe!
Dann Paradise Lost mit dem damaligen Debüt `Lost Paradise´, der Song `Rotting Misery´ z.B. ist der Hammer!
Und natürlich Bands wie Death, Bathory, Asphyx, Cathedral,
Deicide, es würde zu weit gehen jetzt hier alle zu nennen...
Von den etwas `neueren´ Bands, die ebenso den HM-2 Sound
fahren, ist natürlich viel Gutes dabei wie Lik, Entrails, Gatecreeper, Desolate Shrine oder Vallenfyre !
Schön, finde ich auch, dass ihr noch eine richtige Homepage am Start habt. Als das Internet aufkam, war das ja noch weit verbreitet, heute haben viele Bands nur noch Facebook und Bandcamp. Gestaltungstechnisch gibt eine richtige Homepage ja doch viel mehr her, finde ich…
Ich bin da Oldschool, es schauen wohl eher weniger Leute vorbei, aber bei Bands, die mich persönlich interessieren, schaue ich dann doch auch hin und wieder mal auf deren Page. Man hat einfach mehr Freiraum sich zu präsentieren!
Ich bedauere heute noch, dass MySpace nicht mehr in der Ursprungsform existiert - das war Facebook, nur besser! Man hatte den Musik-Player für die eigene Musik direkt für den Besucher zum Abspielen parat, der Hintergrund war frei gestaltbar - Schriftart, Schriftfarbe, die Anordnung der Themen-Bereiche. Schade, dass diese Möglichkeiten bei Facebook nicht bestehen!
Bandcamp ist natürlich bei uns in der Homepage mit
integriert und auch unser Verkaufsportal für CD´s und Merch, mit PayPal als
Bezahl-Methode - perfekt!
Was steht in der nächsten Zukunft an für Tridentifer? Und: die letzten Worte gehören Dir, hier kannst Du alles bisher Ungesagte noch loswerden…!
Tja, erstmal müssen wir einen Drummer finden!
Unser Ziel ist es dann, ein Live-Programm aus den ganzen Veröffentlichungen zusammenzustellen, zu proben und wieder aufzutreten.
In der Zwischenzeit hauen wir unsere neuen Songs der EP noch
raus und beschäftigen uns natürlich auch noch mit unserer anderen Band Black Eden.
Ich persönlich hoffe, dass es bald mal wieder einigermaßen
normal laufen und Konzerte, Freunde treffen und einfach mal wieder mit ein
paar Leuten im Proberaum Musizieren möglich sein wird.
Soweit war es das mal von meiner Seite, ich bedanke mich für
Eure Aufmerksamkeit und Euer Interesse - Stay Heavy!!!